BLKÖ:Kalmár, Georg

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Kalniczki, Benedict
Band: 10 (1863), ab Seite: 400. (Quelle)
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Kalmár, Georg (Orientalist und Sprachforscher, geb. zu Tapolzofö im Veszprimer Comitate Ungarns 1726, Todesjahr unbekannt). Entstammt einer älteren ungarischen Adelsfamilie. Besuchte, nachdem er in den Schulen seines Vaterlandes seine erste Bildung erhalten [401] hatte, das Ausland, bereiste einen großen Theil Europa’s und betrieb vornehmlich in Leyden das Studium der orientalischen Sprachen. Seine ziemlich seltenen Schriften sind der Mehrzahl nach im Auslande erschienen. Sie sind in chronologischer Folge: „Dissertatio latina critio-philologico-theologica in Isaiae VII. 14. cum variis animadversionibus criticis“ (Oxonii 1750, 4°.); – „Vetus sine Masoretharum punctis hebraizandi via“ (Genevae 1759, 8°.); – „Epistola divi Pauli ad Hebraeos hebraice cum annotatt. criticis“ (Amstelodami 1766, 4°.); – „Tractat über den Text: Kind fürchte den Herrn und den König. Mit einer lateinischen Zuschrift an die Kaiserin Königin“ (Wien 1764, 4°.); – „Prodromus idiomatis Scythico-Mogorico-Chuno-Avarici, sice adparatus criticus ad linguam hungaricam“ (Posonii 1770, 8°.); – „Institutiones sacrae linguae Grammaticae, graece hac inscriptione: Εισαγώγη εἰς το Ἑβραικον Ιδιωμα κατα τας Ἑβράιων Αρχάιας (Halae Saxonum 1767, 8°.); – „Praecepta grammatica atque specimina linguae philosophicae sive universalis ad omne vitae genus accomodatae“ (Berolini et Lipsiae 1772, 8°.); dieses letztere Werk erschien auch in deutscher Bearbeitung unter dem Titel: „Grammatikalische Regeln zur philosophischen oder allgemeinen Sprache aller Völker, Zeiten und Lebensarten“ (Wien 1774, 8°., mit 5 Tafeln und K.’s Bildnisse). Das Kayser’sche „Bücher-Lexikon“ (Bd. III, S. 298) nennt den deutschen Bearbeiter irrig O. Kalmayer. Kalmár’s philologische Arbeiten, namentlich seine Regeln einer philosophischen Universalsprache, wurden von seinen Zeitgenossen hochgeschätzt und seine literarischen Freunde ehrten ihn dadurch, daß sie sein Bild in Kupfer stechen und es mit einer ehrenvollen Inschrift versehen ließen [siehe die Quellen]. Den bibliographischen Titel einer dreifachen Abhandlung in englischer Sprache wider drei Engländer über die zwei hebräischen Worte: Elohim und Berith, welche zu London 1751, 4°, erschienen ist, gelang mir nicht aufzufinden.

Horányi (Alexius), Memoria Hungarorum et Provincialium scriptis editis notorum (Viennae 1776, Loewe, 8°.) Tom. II, p. 272. – (De Luca) Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch (Wien 1776, Ghelen’sche Schriften, 8°.) I. Bandes 1. Stück, S. 224. – Nagy (Iván), Magyarország családai czimerekkel és leszármazási táblákkal,, d. i. Die Familien Ungarns mit Wappen und Stammtafeln (Pesth 1859, Moriz Ráth, 8°.) Bd. VI, S. 41–43. – Porträt. Gestochen zu Rom, es trägt folgende Aufschrift: Georgio Kalmár nobili Hungaro, eo quod linguam symbolico-characteristico-philosophicam universalem primus invenerit, eandemque solus perfecerit amici romani H. C. D. D. D. MDCCLXXIV.