Zum Inhalt springen

BLKÖ:Kaltenegger, Leo

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Nächster>>>
Kaltner, Dionys
Band: 10 (1863), ab Seite: 412. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Leo Kaltenegger in Wikidata
GND-Eintrag: 1012956970, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Kaltenegger, Leo|10|412|}}

Kaltenegger, Leo (Prior des Benedictinerstiftes Admont, geb. zu Leoben in Steiermark 19. Juli 1778, gest. im Stifte am 11. December 1857). Der Sohn eines Siebmachers, der das Gymnasium in Admont besuchte und 1798 ebenda in den Orden trat, in welchem er am 19. April 1802 primizirte und am 11. Juli d. J. die Ordensgelübde ablegte. Anfänglich wurde er im Lehramte verwendet und versah dasselbe zuerst als Grammatikallehrer am akademischen Gymnasium zu Gratz, später als Professor der Moral und des Pastorale an der theologischen Hauslehranstalt des Stiftes. Bis 1809 versah er diesen Posten, erhielt dann die Seelsorge an der Stiftspfarre und wurde 1810 Küchen- und Jägermeister des Stiftes, welches Amt er 40 Jahre verwaltete. Ueberdieß wurde er am 15. December 1817 Prior im Stifte, hatte noch das Decanat und die Schuldistricts-Aufsicht über sich, führte die Administration des Stiftes als der Abt Afund (1822) starb und zweimal die provisorische Leitung des Ausseer Decanates nebst der damit verbundenen Schuldistricts-Aufsicht. Seine Verdienste als Priester, Schulmann und in seinen anderweitigen, das Stift und dessen Verwaltung betreffenden Functionen sind in den Annalen des Stiftes verzeichnet. Ausgezeichnetes leistete er als Pomolog und erzielte er als solcher, einem unsteten und rauhen Klima Kampf und Ausdauer entgegensetzend, ungewöhnliche Erfolge. Als er im Jahre 1846 in die landwirthschaftliche Productenausstellung zu Gratz 96 Aepfel- und 28 Birnsorten eingesandt hatte, sämmtlich aus dem Stiftsgarten, der über 2000 Bäume zählt, deren Mehrzahl von ihm gepflanzt worden, erhielt er von der k. k. steiermärkischen Landwirthschafts-Gesellschaft [413] die große silberne Medaille. Ein glücklicher Verfasser von Chronographien, sind deren mehrere in der Stiftskirche angebracht. Im Jahre 1852 beging er die festliche Feier seines 50jährigen Priesterthums, bei welcher Gelegenheit er zum fürstbischöflich Seckauer geistlichen Rath ernannt und von Sr. Majestät mit dem goldenen Verdienstkreuze mit der Krone ausgezeichnet wurde.

(Schäfer, Friedrich P.) P. Leo Kaltenegger, Prior des Stiftes Admont. Eine biographische Skizze (Gratz 1857, A. Leykam, gr. 8°.). – Gratzer Zeitung 1857, Nr. 9 und 10 [die obige Skizze; der in derselben erwähnte Jos. A. Füstel ist der berühmte Staatsrath Jüstel (s. d. S. 307) und das wohl ein Druckfehler, der im Separatabdrucke berichtigt ist].