BLKÖ:Kercselich, Balthasar Adam

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 11 (1864), ab Seite: 171. (Quelle)
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Kercselich, Balthasar Adam (Geschichtsforscher, geb. zu Corbavia in der Militärgrenze im Februar 1715, gest. 1778). Entstammt einer croatischen Adelsfamilie, studirte die Theologie, wurde Domherr des Agramer Domcapitels, war zuletzt infulirter Prälat der heil. Apostel Peter und Paul zu Kacs und Beisitzer der gerichtlichen Tafel in Dalmatien, Croatien und Slavonien, als welcher er im Alter von 63 Jahren starb. K. beschäftigte sich vornehmlich mit Forschungen über die Geschichte Croatiens und der benachbarten Länder Slavonien und Dalmatien. Da er manche vergessene Urkunde und zugleich Manches, was bisher im Dunkel lag, an das Tageslicht zog, wodurch sich ganz andere Verhältnisse ergaben, als sie bis dahin von einer Partei nicht ohne Absicht dargestellt worden, entging er nicht mannigfachen Verfolgungen und wurde auch von seinen Gegnern Alles angewendet, seine Schriften zu unterdrücken; aber die Regierung schützte ihn gegen diese Eingriffe einer Partei, welche, wenn sie gesiegt hätte, seine Arbeiten gewiß unterdrückt, wenn nicht gar vernichtet haben würde. Im Drucke sind von ihm erschienen: „De Archidiaconi officio ex jure comuni canonico, municipalibus quoque legibus securior tutiorque deductio ad parochos et ecclesiasticos Archidiaconatus Chasmensis cum Catalogo Archidiaconorum Chasmensium ab anno 1660 usque 1770“ (Zagrabiae s. a., 4°.); – „De regnis Dalmatiae, Croatiae, Slavoniae notitiae praeliminares, periodis quatuor distinctae ....“ (Agram 1770, Fol.); – „Historia cathedralis ecclesiae Zagrabiensis. Partis I, tomus 1us praemissis praeliminaribus continens seriem episcoporum ac anno MXCI ad annum[WS 1] MDCIII.“ (ebd. 1770, Fol.), von diesem Werke ist nur obiges Fragment erschienen. Das vollendete Werk hätte die Geschichte des Capitels, der Kathedrale und der anderen älteren kirchlichen Genossenschaften, ferner [172] aller zur Agramer Diöcese gehörigen Kirchen enthalten. Sein in serbisch-croatischer Sprache erschienenes Werk: „Zivlenje blaženoga Gazotti Augustina“ (Agram 1747, 8°.), eine Lebensbeschreibung des H. Augustin Gazotti, kam auf Kosten des Belgrader Bischofs Stephan Putz heraus. K.’s Schriften, in schlechtem Latein geschrieben und jeglicher wissenschaftlichen Anordnung entbehrend, bieten reiches Materiale, welches noch immer einer entsprechenden Behandlung gewärtig ist.

Erscheint als Kerchelich, Kercselics und Kerčelić, die letztere Schreibart ist die croatisirte; er selbst schreibt sich auf seinen Werken Kercselich. – Kallafatich (Vincentius), Oratio funebris quam, dum anno 1778 Balthasari Adamo Kerchelich grati animi ergo parentabat, Reg. Zagrab. Academia habuit (Zagrabiae 1778, 4°.) [fehlt in Oettinger’s Bibliographie biographique]. – Horányi (Alex.), Memoria Hungarorum et Provincialium scriptis editis notorum (Viennae 1776, Loewe, 8°.) Tom. II, p. 326. – Ilirska čitanka za gornje gimnazije, d. i. Illyrisches Lesebuch für die Obergymnasien (Wien 1856, Schulbücher-Verlag, gr. 8°.) Bd. II, S. 456. – (De Luca) Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch (Wien 1776, Ghelen’sche Schriften, 8°.) I. Bds. 1. Stück, S. 249. – Nagy (Iván), Magyarország családai czimerekkel és nemzékrendi táblákkal, d. i. Die Familien Ungarns mit Wappen und Stammtafeln (Pesth 1860, Moriz Ráth, 8°.) Bd. VI, S. 207.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: anum.