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BLKÖ:Keutschach, Leonhard (I.) von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 11 (1864), ab Seite: 205. (Quelle)
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Unter den besonders ausgezeichneten Sproßen dieses Geschlechtes seien erwähnt:

1. Leonhard (I.) von K. (geb. um 1440, gest. 8. Juni 1519), zuerst Augustiner-Chorherr zu Oberndorf in Kärnthen, der sich zuletzt zum Erzbischof und Fürsten von Salzburg, zu welcher Würde er am 22. December 1495 erwählt wurde, emporgeschwungen. Die Zeit seiner Regierung lebt als die goldene Zeit des Erzstiftes im Volksmunde. Er war [206] es, der die wilde Salzach durch kostspielige Dämme bändigte; Straßen über die Tauern zog, die Schulden seiner Vorgänger tilgte, neue Herrschaften und Schlösser ohne Belastung des Landes kaufte und Salzburg auf eine hohe Stufe der Wohlhabenheit hob. Unter ihm wurden die Goldminen zu Gastein und Rauris entdeckt, deren Bau er mit reichen Mitteln und vom Erfolge begünstigt unterstützte. Jedoch darf sein überschwenglicher Judenhaß nicht verschwiegen werden, der so weit ging, daß er ihre Synagogen zu Salzburg und Hallein zerstören und zu ihrer (richtiger seiner) ewigen Schmach auf dem Salzburger Rathhausthurme eine aus Marmor gemeißelte Sau, welche Judenkinder säugte, einmauern ließ. [Zauner (Judas Thaddäus), Chronik von Salzburg (Salzburg 1798, Duyle, 8°.) Bd. IV, S. 237–309. – Feuilleton-Beiblatt zur Salzburger Landes-Zeitung 1856, Nr. vom 23. Februar, S. 31: „Erzbischof Leonhard von Keutschach“ (Gedicht von Jul. S.).] –