BLKÖ:Kiß, Valentin (I.)

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Kiß, Stephan
Band: 11 (1864), ab Seite: 335. (Quelle)
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Kiß, Valentin (I.) (Schriftsteller, geb. zu Vésztö im Belcser Comitate 9. December 1772, gest. 25. März 1853). Von protestantischen Eltern, studirte in Debreczin und begab sich dann [336] nach Jena, wo er die Theologie beendete. Nach seiner Rückkehr 1799 wurde er Prediger zu Szentes, 1835 Gerichtstafel-Beisitzer des Csongráder Comitates und 1836 zum Senior der Kirchengemeinde seines Bezirkes gewählt. Die Muße seines Berufes widmete er wissenschaftlicher Beschäftigung. Er war auf landwirthschaftlichem, pädagogischem und archäologischem Gebiete als Schriftsteller thätig. Im Drucke sind erschienen: „Magyar régiségek“, d. i. Ungarische Alterthümer. 3 Theile (Pesth 1839, mit K. K.), im ersten Theile erörtert er den Ursprung des magyarischen Volkes und glaubt denselben in Medien an der westlichen Ar oder Har genannten Küste gefunden zu haben und den Namen Magyaren (ausgesprochen Madjaren) leitet er von Madai, dem Sohne des Japhet, ab, der sich in der medischen Provinz Ar niedergelassen; im zweiten Theile untersucht er die späteren Wohnsitze und Geschicke des Volkes bis zu seiner Einwanderung in Ungarn; im dritten handelt er von der Religion der alten Magyaren; – noch erschienen: „Olasásza való könyv; Első évi oktató az irás olvasás és rajzolás“, d. i. Der erste Unterricht in den Elementen des Schreibens, Lesens und Zeichnens (Pesth 1847); – „Női-tan“, d. i. Unterricht für Frauen (ebd. 1847); – „Falusi földmivelők oktatója“, d. i. Der Lehrer für den Landmann (ebd. 1847). Mehrere kürzere Abhandlungen sind in Tudományos gyüjtemény, d. i. Wissenschaftliche Sammlung, enthalten. In Handschrift hinterließ er außer mehreren dogmatischen, philologischen und archäologischen Arbeiten eine Geschichte der reformirten Kirche zu Szentes in zwei Theilen und eine Kirchengeschichte der bekesbanatischen Bruderschaft in vier Theilen, welche beide im Archiv der Szenteser Kirche aufbewahrt werden. K. war correspondirendes Mitglied der ungarischen Akademie der Wissenschaften. Sein Sohn ist der gleichnamige Maler und Restaurator Valentin K. [s. d. Folg.].

Haan (A. Ludovicus), Jena hungarica sive Memoria Hungarorum a tribus proximis saeculis academiae Jenensi adscriptorum (Gyulae 1858, Leop. Réthy, 8°.) p. 118. – Ujabb kori ismeretek tára. Tudományok ’s politikai és tarsas élet Encyclopaediaja, d. i. Neues ungarisches Conversations-Lexikon (Pesth 1850, Heckenast, gr. 8°.) Bd. V, S. 85. – Danielik (József), Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Második, az elsőt kiegészitő kötet, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Zweiter, den ersten ergänzender Theil (Pesth 1858, 8°.) S. 145. – Toldy (Ferencz), Irodalmi arcképei s újabb beszédei, kiadta Tárkányi, d. i. Literarische Porträte von Franz Toldy, herausgegeben von Tárkányi (Pesth 1856, Gust. Emich, 8°.) S. 224 bis 230.