BLKÖ:Kis, Emerich

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 11 (1864), ab Seite: 316. (Quelle)
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Noch sind mehrere Personen dieses Namens (Schreibart mit dem einfachen s: „Kis“.) denkwürdig, und zwar:

1. Emerich Kis (geb. zu Tyrnau 3. Nov. 1631, gest. zu Wien 25. October 1683). Trat zu Gratz in den Orden der Gesellschaft Jesu und lehrte dann zu Tyrnau die Philosophie, zu Kaschau die Theologie. Sophie Báthory, Witwe des Fürsten Georg B., nahm ihn dann als Erzieher ihres ältesten, zum Katholicismus übergetretenen Sohnes und zum Beichtvater der Familie. 17 Jahre versah er dieses Amt, worauf er die Leitung der Kleriker seines Ordens in Tyrnau übernahm. Im Jahre 1683 begab er sich nach Wien, wo er sich im Lager der von den Türken belagerten Stadt, gelegenheitlich der den sterbenden Soldaten gereichten Tröstungen der Religion den Tod holte. K. wird beschuldigt, nach dem Tode des Fürsten Rakoczy dessen in Gold, Silber und Juwelen bestehenden reichen Schatz in Kisten verpackt und mit der Aufschrift: Predigten des Pater Kis, nach Wien abgeschickt zu haben, um denselben in die Hände seines Ordens gelangen zu lassen. Auf dem Wege wäre jedoch die Sendung von Emerich Tököly überfallen und die reiche Beute zur Erhaltung seines Heeres verwendet worden. Die Sache jedoch ist nicht festgestellt und wird die Vermuthung ausgesprochen, daß dieser Schatz von der Fürstin Sophie selbst für Erbauung von Kirchen und Errichtung eines katholischen Gymnasiums an Stelle der protestantischen Akademie zu Sarospatak bestimmt gewesen. Seine zahlreichen, gegen die Calvinisten gerichteten polemischen und in ungarischer Sprache verfaßten Schriften führt Stoeger mit lateinisch übersetzten Titeln auf. Danielik ergänzt aber dieselben durch ein paar von Stoeger nicht angeführte Pamphlete. [Stoeger (Joannes Nep.), Scriptores Provinciae Austriacae Societatis Jesu (Viennae 1855, Lex. 8°.) p. 165. – Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1855, Gustav Emich, 8°.) S. 247. – Fejér (Georgius), Historia Academiae scientiarum Pazmaniae Archi-Episcopalis ac M. Theresianae regiae literaria (Budae 1835, Typ. reg. Universit., 4°.) p. 31.] –