BLKÖ:Knorr, Thomas

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 12 (1864), ab Seite: 171. (Quelle)
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Noch ist hier des Jesuiten Thomas Knorr (geb. zu Wien 25. Februar 1634, gest. zu Klagenfurt 24. April 1673) zu gedenken. In Wien besuchte er 1645 das Gymnasium, trat dann in den Orden der Gesellschaft Jesu, in welchem er unter Meninski’s Anleitung die hebräische, arabische und türkische Sprache erlernte. Im Jahre 1658 erhielt er die h. Weihen und kam zugleich als Professor der Poetik in’s Jesuitencollegium nach Klagenfurt. Im Jahre 1669 machte er mit Erlaubniß seiner Ordensobern mit Meninski die Reise in’s heilige Land und besuchte auf der Rückreise Constantinopel und Griechenland. Im Herbste 1671 zurückgekehrt, trat er wieder sein früheres Lehramt an, aber schon längere Zeit den Todeskeim in sich tragend, erlag er zwei Jahre später, erst 39 Jahre alt, seinem Leiden. Im Drucke sind von ihm erschienen: „Amoenitates academicae“ (Viennae 1667, 8°.), worin er mehrere Stellen der alten Geschichte, die bis dahin historische Geltung fanden, kritisch und nicht immer ohne Glück beleuchtet, manchmal aber auch zu gewagten Conjecturen schreitet; – „Interpretatio psalmorum poetica quantum potuit ad literam“ (s. l. 1671, 8°.), worin sich sein poetisches Talent entschieden kundgibt. Von seinen lateinischen Oden, deren er mehrere gedichtet, ist keine auf uns gekommen, und die von ihm begonnenen Annalen seines Ordens, durch seinen Tod unterbrochen, sind Fragment geblieben. [Carinthia (Klagenfurter Unterhaltungsblatt, 4°.) XLII. Jahrgang (1852), Nr. 80: „Thomas Knorr. Ein Beitrag zur kärnthnerischen Literaturgeschichte“. Von P. A. Budik. – Programm des K. K. Staatsgymnasiums zu Klagenfurt 1851 (Klagenfurt 1852, Johann Leon, 8°.) S. 29.]