BLKÖ:Kopf, Ferdinand
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Kopff, Johann | ||
Band: 12 (1864), ab Seite: 435. (Quelle) | |||
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Joseph Freiherrn von Hormayr. Im Juli 1753 erlangte er die theologische Doctorwürde, zu gleicher Zeit hatte er aber auch die rechtswissenschaftlichen Studien beendet. Indem K. nun etwa ein Jahr lang als Hilfspriester des Pfarrers in Meran die praktische Seelsorge ausübte, trat er am 17. November 1755 die durch Brunelli’s Tod erledigte Lehrkanzel der h. Schrift an der Innsbrucker Hochschule an, um welche er sich eigens beworben und sie nach abgelegter Concursprüfung erlangt hatte. Auch versah er seit 1760 die Oberleitung des akademischen Gymnasiums in Innsbruck unentgeltlich durch volle 16 Jahre. Im September 1774 wurde K. zum Director der philosophischen Studien gewählt, und 1779 von dem Fürstbischof von Brixen, mit dessen bischöflicher Würde auch jene eines immerwährenden Kanzlers der Innsbrucker Hochschule verbunden ist, zum Kanzler-Stellvertreter ernannt. Nachher verlieh ihm die Regierung den Titel eines kaiserlichen, der Bischof jenen eines geistlichen Rathes. Als Kaiser Joseph II. mit Decret vom 9. October 1782 die Universität zu Innsbruck aufhob, trat K. nach 27jähriger Dienstzeit als Lehrer in den Ruhestand, den er noch 28 Jahre genoß. Seine Schriften sind: „Tyrocinum sanctae scripturae“ (2. Aufl., Augsburg 1776, Wolf, 8°.), welche von den Theologen zu Padua nachgedruckt und ohne Wissen des Verfassers einer Ausgabe der h. Schrift vorangesetzt wurde; – „Der unstudirte Schriftgelehrte“ (Innsbruck 1770), mit welcher Schrift die Schuljugend [436] einen ausführlicheren Unterricht in den Wahrheiten der Glaubens- und Sittenlehre erlangen sollte. Auch wird ihm mit vieler Wahrscheinlichkeit die Autorschaft des anonym erschienenen Schriftchens: „Abhandlung von guten und bösen Geistern“ (Innsbruck 1784, 8°.), zugeschrieben.
Kopf, Ferdinand (gelehrter Theolog, geb. zu Götzis im Bezirke Feldkirch in Vorarlberg 29. October 1729, gest. zu Innsbruck 6. November 1810). Der Sohn bemittelter Bauersleute, die ihn studiren ließen. Im Jahre 1742 beendete er die Gymnasialstudien bei den Jesuiten in Feldkirch, die philosophischen und theologischen Studien hörte er in Solothurn, wo er auch fleißig Sprachwissenschaften trieb. Seine Absicht, in den Jesuitenorden zu treten, wurde durch einen Zufall vereitelt; er setzte daher die theologischen Studien in Luzern fort und meldete sich nach deren Vollendung bei dem Bischof von Chur zum Empfange der h. Weihen. Bereits Priester, setzte er seine theologischen Studien, mit ihnen jedoch jene der Rechtswissenschaften verbindend, fort; den Lebensunterhalt verschaffte er sich durch Unterrichtertheilen, und auf diese Art kam er auch als Erzieher in das Haus des nachmaligen Landrathes und Kanzleidirectors- Vorarlberg aus den Papieren des in Bregenz verstorbenen Priesters Franz Jos. Weizenegger. In drei Abtheilungen bearbeitet und herausgegeben von M. Merkle (Innsbruck 1839, Wagner’sche Buchhandlung, 8°.) Bd. I, S. 73. – Staffler (Johann Jacob), Das deutsche Tirol und Vorarlberg, topographisch mit geschichtlichen Bemerkungen (Innsbruck 1847, Felician Rauch, 8°.) Bd. I, S. 89. – Meusel (Joh. Georg), Das gelehrte Teutschland (Lemgo 1783, Meyer’sche Buchhandlung, 8°.) Vierte verm. u. verbess. Auflage, Bd. II, S. 336.