BLKÖ:Müller, Franz (Veterinär)

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 19 (1868), ab Seite: 344. (Quelle)
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11. Müller, Franz (Arzt und Professor im Thierarznei-Institute zu Wien, geb. zu Herschetitz bei Karlsbad in Böhmen im J. 1817). Wendete sich nach beendeten Gymnasial- und philosophischen Studien der Medecin zu, deren Vorträge er an der Prager Hochschule hörte, an welcher er auch im Jahre 1842 zum [345] Doctor der Medicin promovirt wurde. Im J. 1846 kam er als Pensionär in das Thierarznei-Institut nach Wien, wurde Correpetitor und im Jahre 1849, gleichzeitig mit Röll, mit dem er seit dem Jahre 1857 die „Vierteljahrschrift für wissenschaftliche Veterinärkunde“ redigirt, Professor am Wiener Thierarznei-Institute. An demselben ist M. zur Zeit als Lehrer und Fachschriftsteller thätig. Als letzterer hat er nachstehende selbstständige Werke herausgegeben: „Lehrbuch der Anatomie des Pferden mit vergleichender Berücksichtigung der übrigen Haussäugethiere und physiologischen Bemerkungen“ (Wien 1853, Seidel, gr. 8°.). – „Lehre vom Exterieur den Pferdes und von der äusseren Pferdekenntniss“ (Wien 1854, Braumüller, gr. 8°.); – „Lehrbuch der Physiologie der Haus-Säugethiere, für Thierärzte und Landwirthe“ (Wien 1862, Braumüller, gr. 8°., mit 36 in den Text eingedr. Holzschn.). Ueberdieß verfaßte M. eine große Menge von Abhandlungen und Mittheilungen über seine Beobachtungen an Haus- und anderen Säugethieren (aus der Schönbrunner Menagerie) vom Standpuncte der normalen und pathologischen Anatomie. Von diesen sind die in der oben erwähnten, von ihm mit Dr. Röll gemeinschaftlich redigirten „Vierteljahrschrift für wissenschaftliche Veterinärkunde“ enthaltenen Aufsätze anzuführen: „Die vordere Kniegelenksdrüse und eine besondere Eihülle des Schweines“. – „Die Schweifspitze des Pferdes und Rindes“; – „Die Klauendrüse des Schafes und anderer Wiederkäuer“; – „Die Organe des Kehlganges“; – „Das Kreuzdarmbein-Gelenk“; – „Das Winslow’sche Loch“; – „Der Leistencanal trächtiger Hündinen“; – „Der Zwischensitzbeinknochen“; – „Abnorme Zähne“; – „Die federnden Gelenke“; – „Die Klappe des ovalen Lochs“; – „Die innere Cremaster“; – „Fehler eines Halswirbels“; – „Untere Fortsätze der Schweifwirbel“; – „Neue Muskel am Beckenstücke der Harnröhre“; – „Schleimhautfalten am Magen und den Genitalien“; – „Uterus masculinus“; – „Die sylvische Wasserleitung“; – „Das Flozmaul des Rindes“; – „Muskel-Anomalien“; – „Neben-Milz“; – „Gleichbein-Band“ u. s. w. Ferner hat Müller werthvolle Beiträge zur vergleichenden Anatomie geliefert von folgenden durch ihn untersuchten Thieren: Auerochs, Büffel, Kameel, Lamm, Rennthier, virginischer Hirsch, Zebra, Dauw, Affe, Hyäne, Phoca, Strauß und Casuar.

Biographisch-literarisches-Lexikon der Thierärzte aller Zeiten und Länder u. s. w. Gesammelt von G. W. Schrader, vervollständigt und herausgegeben von Ed. Hering (Stuttgart 1863, 8°.) S. 289. – Porträt. Dasselbe im Holzschnitt im vorgenannten Werke mit dem Facsimile des Namenszuges.