BLKÖ:Müller, Franz (Maler)

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Müller, Ernst
Band: 19 (1868), ab Seite: 344. (Quelle)
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10. Müller, Franz (Maler, geb. zu Saatz in Böhmen im Jahre 1695, gest. zu Prag 29. März 1753). Nicht zu verwechseln mit Johann Peter Müller, der sich jedoch in der Kunstgeschichte unter dem Namen Johann Peter Molitor [siehe Bd. XVIII. S. 458] einen Namen gemacht. Franz Müller war ursprünglich seines Zeichens Barbier und erst nachdem er das Baderhandwerk erlernt, begann er die Malerei und war gleich dem Johann Peter Müller (Molitor) ein Schüler des berühmten Malers Wenzeslaus Reiner. Nachdem er mehrere Jahre bei seinem Meister gelernt, ließ er sich im Jahre 1736 bleibend in Prag nieder und arbeitete für sich. Er malte in Reiner’s Geschmack, in Kalk, Leim und in Oelfarben. Neben mehreren historischen Stücken leistete er namentlich in Blumen das Vorzüglichste. Unter seinen Arbeiten ist besonders bemerkenswerth das große von ihm im Jahre 1741 gemalte Altarblatt in der Decanalkirche zu Beraun. Von seinen Schülern ist der geborne Dresdner Karl Friedrich Fechhelm als Fresco- und Prospectmaler bekannt geworden. In der Folge wurde Franz Müller kön. böhmischer Hofmaler, als der er auch zu Prag im Alter von 58 Jahren starb und in der Stephanskirche in der Altstadt begraben wurde.

Dlabacz (Gottfr. Johann), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815, Gottl. Haase, 4°.) Bd. II, Sp. 346. – Die Künstler aller Zeiten und Völker. Begonnen von Prof. Fr. Müller, fortges. von Dr. Karl Klunzinger (Stuttgart 1860, Ebner u. Seubert, gr. 8°.) Bd. III, S. 128. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. IX, S. 552. – Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften und freyen Künste, Bd. XX, Stück 1, S. 147. – Füßli, Allgemeines Künstler-Lexikon, S. 447. – Schaller, Topographie des Saatzer Kreises, S. 20 u. 21. – Pelzel (Franz Martin), Abbildungen böhmischer und mährischer Gelehrten und Künstler nebst kurzen Nachrichten von ihrem Leben und Wirken (Prag 1782, Wolfgang Gerle, 8°.) Theil IV, S. 103, in der Biographie des Malers Wenzeslaus Reiner. – Slovník naučný. Redaktor Dr. Frant. Lad. Rieger, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Ladisl. Rieger (Prag 1859, Kober, Lex. 8°.) Bd. V, S. 530, Nr. 10. – Zap, K. Wl., Památky archaeologické a místopisné, d. i. Archäologische und topographische Denkwürdigkeiten (Prag, 4°.) Bd. IV (1860), Abthlg. 2, S. 72.