BLKÖ:Rieger, Franz Ladislaus

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 26 (1874), ab Seite: 113. (Quelle)
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Rieger, Franz Ladislaus (čechischer Landtags-Abgeordneter, geb. zu Semil im Bunzlauer Kreise Böhmens 10. December 1818). Beendete seine Studien an der Prager Hochschule, erlangte die juridische Doctorwürde und trat in den Staatsdienst. Als er in den Verdacht gerieth, in eine von den Polen angeregte Verschwörung der Slaven in Oesterreich verwickelt zu sein, wurde er darüber zur Verantwortung gezogen, aber ab instanzia losgesprochen; da ihm aber unter solchen Umständen im Staatsdienste keine Rosen blühten, verließ er denselben und wendete sich der schönwissenschaftlichen Publicistik zu. Er hatte in der belletristischen Zeitschrift „Květy“, d. i. die Blüthen, sich in schriftstellerischen Kleinigkeiten, jedoch mit geringem Erfolge versucht. Bald aber wendete er sich ernsteren Studien zu, und eine Frucht derselben war ein national-ökonomisches Werk in čechischer [114] Sprache, nicht durch Neuheit der Ideen, sondern lediglich dadurch bemerkenswerth daß es das erste derartige Werk in dieser Sprache ist. [Die bibliographischen Titel seiner Schriften folgen auf S. 116]. Im böhmischen Gewerbevereine, in welchem er für Errichtung einer böhmischen Gewerbeschule eine anerkennenswerthe Thätigkeit entfaltet hatte, zeigte er sich als gewandter Redner, was zu seiner Wahl in den österreichischen Reichstag für 1848 wohl am meisten beigetragen haben mag. Als die politische Bewegung des Jahres 1848 zum Ausbruche kam, war R. von einer nach Italien unternommenen Reise eben in seine Heimat zurückgekehrt, als eine zweite Deputation der Böhmen über die Verwirklichung der im St. Wenzelscomité gefaßten Beschlüsse sich mit dem Minister des Innern, Freiherrn von Pillersdorf, in’s Einvernehmen setzte. R. nahm an den Verhandlungen Theil und wurde dann in das National-Comité gewählt. Auch war er Mitglied der an den Kaiser nach Innsbruck abgeschickten Deputation, welche über die Zustände in Prag Bericht erstattete und zugleich den Ausdruck der Loyalität Böhmens vor den Thron brachte. Als die Wahlen in den österreichischen Reichstag 1848 stattfanden, wurde auch R. in denselben gewählt. Im Reichstage nahm er zuerst seinen Platz auf der äußersten Linken, um ihn später mit einem auf der äußersten Rechten zu vertauschen. Damals waren die Bezeichnungen „deutsch“ und „revolutionär“ identisch, wie es wohl noch heute eine Partei geben mag, denen sie gleichbedeutend erscheinen. Da man nun in Regierungskreisen gegen jene beiden Elemente Front machte, benützte Rieger und seine Genossen diesen Umstand, um der an der Thüre lauernden Reaction zum ersten Male die Hand zu reichen. Dazu kam ihm die slavische Majorität im Reichsrathe zu Hilfe und R. trat in demselben mit einer Rücksichtslosigkeit auf, welche nur in einer noch so unerfahrenen Versammlung, wie unser erstes Parlament es war, ungerügt bleiben konnte. Die Abweisung der ungarischen Deputation war hauptsächlich sein Werk und die Worte in seiner Rede vom 18. September: „Sollen wir vielleicht die großen Bärte der Magyaren bewundern“, eine jener Plattheiten, welche schon damals mit Unwillen abgelehnt wurden. Jedoch blieben die Erfolge, welche R. von seinem Bündniß mit der Reaction erwartet hatte, aus. Die stürmischen Ereignisse, welche sich nun in Wien folgten, nöthigten auch R. zur Flucht aus Wien. Ein Versuch, in Brünn ein slavisches Gegenparlament zu gründen, war gescheitert. Der Reichstag war nach Kremsier berufen, wohin auch R. mit seiner Partei kam. Auch jetzt, zum anderen Male, bot er der vom Octoberblute rauchenden Reaction seine Rechte. Sein Auftreten damals war zunächst gegen die Linke gerichtet und steigerte sich wie früher in Wien zu Hohn gegen die vor den Schranken des Reichstages auf Einlaß in denselben harrenden Magyaren, dießmal zur Verhöhnung der in Wien Hingerichteten! Alles dieß geschah in der Erwartung, die Regierung werde sich in die Arme des Slaventhums werfen. Das aber war, so lange ein Stadion die Geschäfte des Innern führte, undenkbar. [Schreiber dieses hatte alle Ereignisse an Seite des Ministers Stadion als dessen Secretär miterlebt.] R. sah sich in seinen Erwartungen getäuscht und benützte den nächsten Anlaß, um neuerdings seinen Platz zu wechseln. Mit dem Stadion’schen Gemeindegesetze erfloß auch eine ministerielle Entscheidung [115] in Betreff des Commando’s bei der Nationalgarde, welche, der deutschen Minorität Recht gebend, die Beibehaltung des deutschen Commando’s verlangte. Diesen Anlaß benützte Rieger, um mit seinen Parteigenossen, da der erwartete Lohn ausgeblieben, aus den Reihen der Rechten in jene der Linken überzugehen. Bei der Berathung über den ersten Paragraph der Verfassung kam die neue Parteistellung zu Tage. In demselben höhnenden Tone, wie er kurze Zeit vorher gegen die Revolution sprach, die die in den Octobertagen in Wien verbliebenen Abgeordneten als Hochverräther denuncirte, über die daselbst Hingerichteten gemeine Witze riß und die Hochherzigkeit der Croaten glorificirte, mit demselben Hohn trat er nun mit seiner aus Čechen, Slavoniern, Illyriern, Hanaken und Ruthenen gebildeten slavischen Partei gegen das Ministerium auf, dessen Verbündeter er bis dahin gewesen. Aber das Ministerium buhlte nicht um R.’s und der Seinen Gunst, da es bereits die leider „gewaltsame Auflösung“ des Reichstages, welche sofort erfolgte, im Sinne hatte. R., der auch seinen Antheil an diesem unsinnigen Schritte hatte, blieb unberücksichtigt und machte zunächst eine Reise nach Paris. Dort verkehrte er mit ziemlicher Ostentation mit den im Auslande gegen Oesterreich conspirirenden Flüchtlingen, vornehmlich mit dem Grafen Teleki, Szarvady und Pulszky und soll mit diesen nichts Geringeres als einen Theilungsplan der österreichischen Monarchie entworfen haben!! Als wenn sich ein durch Jahrhunderte in Wechselfällen aller Art, in Glück und Unglück, durch Kämpfe und Verträge, durch Rosenketten von Fürstenheirathen und das Blut von Patrioten zusammengekittetes großartiges Ganzes, wie es der österreichische Staat ist, so mir nichts dir nichts durch Pläne und Reden einiger Abenteurer und malcontenter Egoisten zerbröckeln ließe! R. selbst stellte später diese ihm entgegengehaltene Beschuldigung in Abrede, lieferte aber später durch sein an Kaiser Napoleon gerichtetes Memorandum den Gegenbeweis. Nach seiner Rückkehr aus Paris lebte er nun als Privatmann in Prag und war nur als Verwaltungsrath des böhmischen Gewerbevereins und als Müller thätig. Erst das Erscheinen des unseligen Goluchowski’schen October-Diploms ließ ihn wieder das politische Gebiet betreten. Seine Wirksamkeit auf demselben bis zur Gegenwart ist durch verzweifelte Unternehmungen aller Art markirt. Die Pilgerfahrt nach Moskau, das Memorandum an den damaligen Kaiser Napoleon und mehrere dergleichen Acte sah die kaiserliche Regierung immer nur als Mißgriffe eines hitzigen politischen Parteigängers an, weil sie durch Stellung des Schuldigen, dessen Handlungen die öffentliche Meinung kaum mehr von der Schuld des Hochverrathes zu trennen im Stande war, vor die Schranken des Gerichtes nicht gar erst die politische Unzurechnungsfähigkeit mit dem Glorienschein eines politischen Martyriums verherrlichen wollte. Die Presse, deren Handlanger freilich das Rücken eines Stuhles, auf dem ein Volksvertreter sitzt, sogleich für ein Sturmsignal ansehen, hat wohl, um die Spalten ihrer Blätter zu füllen, des Guten mehr als zu viel gethan und jede Kleinigkeit und Unbedeutenheit, wenn sie R. und seine Partei betraf, mit Emphase verkündet und so eine Mücke zu einem Elephanten aufgeblasen. Die Geschichte aber geht über alle dergleichen Donquichottiaden einfach zur Tagesordnung über und legt all’ diesen [116] politischen Nonsens ad acta“. Rieger bleibt von Allen, welche in der Politik mehr suchen und sehen, als das klägliche Geplänkel nationaler Parteien, die ihr Pulver auf Spatzen verschießen, unbeachtet und ruft, mit seinen Bemühungen Oesterreich aus den Angeln zu heben, höchstens ein mitleiddeutendes Achselzucken hervor. Eine Partei, in welcher ein Sabina als Denunciant flüchtig und Skreyschowsky eines gemeinen Betrugsverbrechens beinzichtigt, mitwirken, hat sich selbst gerichtet und nicht nur bei den ihr Fernstehenden allen Credit verloren, sondern denselben bei allen Ehrlichen im Schooße der Partei selbst eingebüßt. Eine für diese Ansicht sprechende, ja sie vollends bestätigende Thatsache ist, daß ihm die Čechen selbst jede Bedeutung versagen. Das von Jan Eraz. Sojka herausgegebene Werk: „Naši mužové. Biografie a charakteristiky mužův slovanskýc“ d. i. Unsere Männer, Biographien und Charakteristiken slavischer Männer (Prag 1862, Reim, 12°., 859 S.), führt alle denkwürdigen, nur einigermaßen bedeutenden Männer der čechischen Nation, ja am Ende gar (S. 811 u. f.) den slavischen Denuncianten Sabina auf, aber Herrn Rieger’s wird an keiner Stelle des starken Bandes gedacht. Rieger’s politische Wirksamkeit verdient daher weiter keine Würdigung, da sie ungeachtet der äußersten, fast an das Verbrechen grenzenden Mittel inhalt- und zwecklos ist. Oben wurde der schriftstellerischen Thätigkeit Rieger’s gedacht. Hier folgen die Titel der von ihm durch den Druck veröffentlichten, meist aus Uebersetzungen bestehenden Schriften; diese sind: „O statcích a pracech nchmotných a jich významu i postavení v národním hospodářstvi“, d. i. Von der Arbeitskraft und den unkörperlichen Gütern und von ihrer Bedeutung und Wichtigkeit in der Volkswirthschaft (Prag 1850, Fr. Rivnač, 8°.); – „Politické hospodářstvi čili zásady vědy o statcích. Sepsal Jos. Droz. Přeložil Dr. Fr. L. Rieger“, d. i. Politische Oekonomie oder Grundsätze der Wissenschaft der Reichthümer. Von Joseph Droz, übersetzt von Dr. F. L. Rieger (Prag 1853, Pospišil, 12°.); – „Život Muhamedův. Z angeličiný Washintona Irving a přeložyl ...“, d. i. Das Leben Muhamed’s. Aus dem Englischen des Washington Irving übersetzt (ebd. 1854, Pospišil, 12°.); – „Promysl a postup výroby jeho v působeni svém ku blahobytu a svobodě lidu zvláště pracujicího“, d. i. Die Industrie und der Fortschritt ihrer Production in ihrer Wirkung auf den Wohlstand und die Freiheit des Volkes, vornehmlich des Arbeiterstandes (Leitomischl 1860, A. Augusta, 8°.); – „Čechy, země i národ. Obraz statisticko-historický ... S mapou království Českeho“, d. i. Die Čechen, Land und Volk. Statistisch-historisches Gemälde. Mit einer Karte Böhmens (Prag 1863, 24°.). Separatabdruck aus dem „Slovník naučný“; – in der von Jaroslav Pospišil herausgegebenen Bibliotheka divadelní, d. i. Theaterbibliothek, im 3. Hefte: „Pan Čapek aneb: Což pak mne níkdo nezná?“, d. i. Herr Čapek, oder kennt mich denn gar Niemand? Lustspiel in einem Aufzuge. Aus dem Polnischen des Grafen Alex. Fredro übersetzt; – im 27. Hefte: „Škareda sestra“, d. i. Die häßliche Schwester, Lustspiel in 3 Acten, nach Emil Augier’s„Philibert“ aus dem Französischen übersetzt; – im 38. Hefte: „Vláda a láska“, d. i. Gewalt und Gnade, Drama in fünf Aufzügen aus [117] dem Französischen (?) des Karl Edmund Chojecki, übersetzt; – im Časopis musea kralovstvi českého 1849, IV, 146: „Zpravy o rukopisu: Carlerius de legationibus Concilii Basiliensis“, d. i. Abhandlung über die Handschrift: Carlerius von den Gesandtschaften des Concils zu Basel; – 1850, II, 183: „O pramenech výroby vůbec a o povaze i výrobě půdy v spojení s praci a jistinou zvlástě“, d. i. Von den Quellen der Production im Allgemeinen u. s. w.; – 1852, IV, 121: „Estramadursky kůň od L. Carrera přeložil“, d. i. Das Pferd von Estramadura von L. Carrera, übersetzt von Rieger. In Gemeinschaft mit J. Malý redigirt er, von der gesammten čechischen Schriftstellerwelt unterstützt, das unter dem Titel „Slovnik naučny“ bei Kober in Prag erscheinende čechische Conversations-Lexikon, dem die Tafeln des bei Brockhaus erschienenen Hopf’schen Bilder-Atlasses unter dem Titel: „Nazorny atlas““ beigegeben sind. Bei dieser Gelegenheit muß Herausgeber dieses Lexikons ausdrücklich bemerken, daß sein biographisches Lexikon vom I. bis XX. Bande (Buchstabe A–O), dann wurde es vom Slovník überholt, ohne Angabe der Quelle nicht benützt, sondern systematisch geplündert wurde. In welcher Weise ferner bei der Redaction dieses Slovník vorgegangen wird, dafür sprechen folgende Thatsachen: während Namen wie Beethoven, Mozart, Haydn, Goethe, Schiller, Shakespeare, Voltaire, Calderon, Cervantes, Lessing, Herder, Wieland u. d. mit 1, 2 bis 3 Spalten abgethan erscheinen, ist jedem čechischen Organisten und jeder slavischen unbedeutenden Persönlichkeit ein langathmiger Artikel gewidmet, und Herr Franz Ladisl. Rieger selbst ist mit nicht weniger denn 24, sage Vierundzwanzig Spalten bedacht. Noch sei bemerkt, daß zwei inhaltlich gleiche Abhandlungen über die Rechte der böhmischen Krone aus Rieger’s Feder sonderbarer Weise zwei deutsche Blätter, nämlich die „Reichenberger Zeitung“ und die „Prager Morgenpost“ zu Anfang der Sechziger-Jahre veröffentlicht haben. Der Vollständigkeit halber führen wir noch an, daß Rieger der Schwiegersohn des Geschichtschreibers Palacký [Bd. XXI, S. 179–193] ist, daher ihm die Ehre widerfährt, sehr oft in seiner Gesellschaft genannt zu werden und daß Rieger’s Wahlspruch oder Feldgeschrei lautet: Nedejme se, d. i. wir ergeben uns nicht, dessen Erfüllung jedoch nicht von ihm, sondern von Factoren abhängt, die über ihm und seiner Partei stehen.

Jahn (Jilij V.), František Ladislav Rieger. Obraz zivotopisný, d. i. Franz Ladislaus Rieger. Ein biographisches Lebensbild (Leitomischl 1861, Ant. Augusta, 8°., 138 S. mit Bildniß im Holzschnitt). – Reichstags-Gallerie. Geschriebene Porträts der hervorragendsten Deputirten des ersten österreichischen Reichstages (Wien 1848, Jasper, Hügel u. Manz, 8°.) II. Heft, S. 43, Nr. 16. – Klapp (Michael), Wiener Bilder und Büsten (Troppau 1867, H. Kolck, 8°.) S. 85: „Die beiden Rieger“. – Steger (Fr. Dr.), Ergänzungsblätter zu allen Conversations-Lexiken (Leipzig und Meißen 1850 u. f., Oscar Fr. Goedsche, gr. 8°.) Bd. V, S. 273. – Waldheim’s Illustrirte Zeitung (Wien, kl. Fol.) 1862, Nr. 3, S. 35. – Magazin für Literatur des Auslandes von J. Lehmann (Leipzig, 4°.) 1863, S. 342: „Russische Propaganda in Böhmen“. – Neue freie Presse 1870, Nr. 2002: „Ladislaus Rieger und die Gänse“. – Der Zeitgeist (Wiener Witzblatt) 1870, Nr. 16: „Rieger-Ideen“. – Wanderer (Wiener polit. Blatt) 1867, Nr. 140: „Riegeriana“. – Telegraf (Wiener polit. Blatt) 1862, Nr. 47: „Auf L. Rieger“. – Bombe (Wiener Witzblatt) 1871, Nr. 28. – Oesterreichs parlamentarische [118] Größen (Leipzig 1872, Luckhardt, 8°.) S. 48. – Porträte. Daß sich die Caricatur eines ihr so naheliegenden Gegenstandes, wie Ladislaus Rieger, auch bemächtigte, versteht sich von selbst, und zahllos ist die Menge der auf R. erschienenen Blätter. Die besten Blätter, in welchen auch Rieger’s Aehnlichkeit eine selbst durch die Caricatur noch durchschimmernde ist, sind: 1) Die Bombe (Wiener Witzblatt, kl. Fol.) 1871, Nr. 28; – 2) Der Floh (Wiener Witzblatt, kl. Fol.) 1873, Nr. 48; – 3) derselbe, 1870, Nr. 24; – 4) Reibeisen (Wiener Spottblatt) 1867, Nr. 24: „Die Heimgekehrten“; – 5) ebenda Nr. 36: „Uebertragung des zweigeschwänzten Löwen von Prag nach Czaslau“; – 6) Figaro (Wiener Witzblatt) 1865, Nr. 37 u. 38: „Neuestes Debut“; – 7) derselbe, Nr. 44 u. 45: „Schlußtableau bei den Illuminationsfeierlichkeiten in Prag“ [Rieger ist auf den Blättern 4–7 zugleich mit seinem Schwiegervater Palacký dargestellt]; – 8) Humoristicke listy, d. i. Humoristische Blätter (Prag, 4°.) 1871, S. 292 u. 293: Kovářská [der mit Narovnání überschriebene Eisen hämmernde Schmied ist Herr Fr. L. Rieger].
Zur politischen Charakteristik Rieger’s. Um den späteren Forschern die Möglichkeit an die Hand zu geben, sich das im Vorstehenden gezeichnete Bild des čechischen Abgeordneten aus den über ihn lautgewordenen Stimmen der Zeit und aus seinen in die Oeffentlichkeit gelangten Handlungen selbst zu entwerfen, folgen hier die Stimmen und Urtheile der verschiedensten Parteiblätter in chronologischer Folge mit Angabe der ihn betreffenden Aufsätze: Presse (Wiener polit. Blatt) 1861, Nr. 167: „Correspondenz aus Prag ddo. 18. Juni. Czechische Umtriebe“: Nr. 242, Abendblatt, in der Kleinen Chronik: „Neue Zeitschriften“. – Deutsche allgemeine Zeitung (Leipzig, 4°.) 1861, Nr. 144, S. 1473. – Ost-Deutsche Post 1861, Nr. 112, im Feuilleton: „Prager Landtagsbilder“. – Die Tribune (Wiener Blatt) 1861, Nr. 237, im Feuilleton: „Dr. Ladislaus Rieger“. – Bohemia (Prager polit. und Unterhaltungsblatt, 4°.) 1861, Nr. 140: „Silhouetten aus dem Abgeordnetenhause“. – Neue freie Presse (Wiener polit. Blatt) 1867, Nr. 997: Bericht aus Moskau über čechisches Treiben; – dieselbe 1870, Nr. 1980: „Das čechische Ablehnungsschreiben“; Nr. 2072: „Rieger’s französisches Memorandum“; Nr. 2058: „Ladislaus Rieger an Louis Napoleon“; Nr. 2085, im Feuilleton: „Aus alter Zeit. Zur Beleuchtung des Rieger’schen Memorandums“. Von Karl Blind; – 1871: „Die Rieger’sche Audienz und der čechische Pact“; – 1872, Nr. 2786: Correspondenz aus Prag ddo. 26. Mai: „Todte Saison“. – Der Osten (Wiener politisches Wochenblatt, 4°.) 1870, Nr. 10: „Rieger’s und Sladkowsky’s Brief ddo. Prag 23. Februar 1870 an FML. Koller“. – Tagesbote aus Böhmen (Prager Blatt) 1870, Nr. 144: „Ein Memorandum des Dr., Rieger“; Nr. 145: „Die Denkschrift Rieger’s“. – Fremden-Blatt. Von Gust. Heine (Wien, 4°.) 1870, Nr. 119: „Bericht aus Prag“; Nr. 141 u. Nr. 343: „Ein Promemoria der čechischen Abgeordneten“. – Politik 1870, Nr. 173, im Feuilleton: „Il memorando di Riegero“. – Neues Wiener Tagblatt 1870, Nr. 146: „Das Rieger’sche Memorandum“. – Die Tages-Presse (Wiener polit. Blatt) 1870, Nr. 149: „Czechische Perfidien und Rieger’s Memorandum“. – Reichenberger Zeitung 1870, Nr. 124: „Enthüllungen über Rieger’s Memorandum“. – Fremden-Blatt. Von Heine (Wien, 4°.) 1871, Nr. 129: „Dr. Rieger vor einem ultramontanen Conventikel“; Nr. 303: „Eine čechische Ovation und ihr Ende“. – Presse 1867, Nr. 9; 1872, Nr. 204: Original-Correspondenz[WS 1] aus Prag ddo. 25. Juli: „Nationaler Humbug“.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Original-Correspondanz.