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BLKÖ:Rieger, Christian

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 26 (1874), ab Seite: 113. (Quelle)
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Rieger, Christian (gelehrter Jesuit, geb. zu Wien 4. Mai 1714, gest. ebenda 26. März 1780). Trat im Jahre 1731, im Alter von 17 Jahren, in den Orden der Gesellschaft Jesu, in welchem er, während er seine eigenen Studien beendete, bereits im Lehramte aus der Mathematik, Physik und Architectur zuerst in Görz, dann am k. k. Theresianum in Wien thätig war. Nebstbei versah er die Stelle des Custos des physikalisch-mathematischen Cabinets an letzterer Anstalt. Im Jahre 1760 wurde er an das königliche Seminar in Madrid berufen, wo er die vorgenannten Gegenstände durch sechs Jahre vortrug, zugleich aber die Posten eines königlichen Kosmographen und obersten Rathes der indischen Colonien bekleidete. Da ihm das Klima jedoch nicht zuträglich war, kehrte er im Jahre 1765 nach Oesterreich zurück, wurde Rector an den Ordenscollegien zu Passau, später zu Laibach und nahm nach Aufhebung des Ordens seinen Aufenthalt in Wien. Von ihm sind folgende Werke im Drucke erschienen: „Universae architecturae civilis elementa, brevibus recentiorum observationibus illustrata“ (Vindobona 1756, 4°.); in’s Spanische übersetzt unter dem Titel: „Elementos de toda la architectura civil ..“ (Madrid 1763), die Uebersetzung ist von P. Mich. Benovente ausgeführt; – „Universae architecturae militaris elementa etc.“ (ibidem 1758, 4°.); – „Observacion del transito de Venus por el disco del Sol, en el dia 6 de Junio de 1761“ (Madrid); – „Observaciones physicas sobre la fuerza electrica grande y fulmine“ (Madrid, 4°.). Rieger überlebte nur wenige Jahre die Aufhebung seines Ordens und starb zu Wien im Alter von 66 Jahren.

Meusel (Johann Georg), Lexikon der vom Jahre 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller (Leipzig 1808, G. Fleischer, 8°.) Bd. XI, S. 319. – Stoeger (Joh. Nep.), Scriptores Provinciae Austriacae Societatis Jesu (Viennae 1855, Lex. 8°.) p. 302.. – Poggendorff (J. C.), Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften (Leipzig 1859, Joh. Ambr. Barth, 8°.) Bd. II, Sp. 640. – (De Luca), Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch (Wien 1778, v. Trattnern, 8°.) 1. Bandes 2. Stück, S. 56.