BLKÖ:Müller, Friedrich (Tonsetzer)

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 19 (1868), ab Seite: 347. (Quelle)
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13. Müller, Friedrich (Tonsetzer, geb. zu Szümegh im Szalader Comitate Ungarns um das Jahr 1820). Frühzeitig gab sich sein Talent für die Musik kund, er wurde auch in dieser Kunst von tüchtigen Meistern gebildet und erhielt die letzte Feile im Conservatorium zu Wien, wo er sich zugleich mit dem Studium der Composition befaßte. Bereits im Alter von 16 Jahren hatte er mehrere Lieder in Musik gesetzt und durch den Stich bekannt gemacht, die von Sachverständigen auf das Günstigste beurtheilt wurden, wie z. B. der „Harfner“, „Abendglocke“, „Nachtgesang“ u. m. a. Mit 17 Jahren schrieb er die Musik zu dem mit [348] allgemeinem Beifalle aufgenommene Localstücke: „Salerl, die schöne Wienerin“, welche in dem von E. Weingart 1854 in Erfurt herausgegebenen Verzeichniß der vom Jahre 1750 bis 1863 erschienenen, für die Musik bestimmten Musikwerken: „Musica theatralis“, p. 31, irrthümlich unter die von Adolph Müller, dem Vater, componirten Opern und Singspiele aufgenommen erscheint. Dieses Singspiel „Salerl“ ist auch in Wien bei Haslinger gedruckt erschienen. Im folgenden Jahre componirte er eine große Festmesse, welche in Wien in mehreren Kirchen zur Aufführung gelangte und deren Widmung der ungarische Fürstprimas, Erzbischof Kopacsy, annahm. Ein bald darauf von ihm für das Kärnthnerthor-Theater componirtes Singspiel: „Die Taucher“, das zur Aufführung angenommen und bereits einstudirt wurde, wurde vor der Aufführung aus unbekannten Gründen wieder bei Seite gelegt. Hingegen wurde seine große romantische Oper: „Percival und Griselda“ im Jahre 1840 zuerst in Agram, dann im folgenden Jahre in Laibach und im Jahre 1842 in Linz, überall mit ungetheiltem Beifalle, gegeben. Ueber die weiteren Geschicke dieses jungen Componisten, der im letztgenannten Jahre als Capellmeister des Linzer Theater thätig war, wie über seine sonstigen Compositionen ist nichts Näheres bekannt. In den biographischen Werken über Tonkünstler, weder in dem von Gaßner, noch in jenem von Schilling, oder in dem von Schladebach begonnenen und Bernsdorf fortgesetzten und vollendeten „Universal-Lexikon der Tonkunst“ erscheint sein Name.

Wiener allgemeine Musik-Zeitung, herausg. von August Schmidt (Wien, 4°.) II. Jahrg. (1842), S. 536. – Frankl (L. A. Dr.), Sonntagsblätter (Wien, 8°.) I. Jahrg. (1842). S. 176.