BLKÖ:Mauß, Joseph
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 17 (1867), ab Seite: 155. (Quelle) | |||
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Ferdinand, damaligen Kronprinzen, nachmaligen Kaiser Ferdinand I., Geschichtsunterricht ertheilt haben. Dann kam er nach Lemberg als Professor der Geschichte an der dortigen Hochschule, an welcher er die verschiedenen [156] akademischen Würden eines Decans und Universitäts-Rectors zu verschiedenen Malen bekleidet hatte. Im Jahre 1822 begründete er auch dort in Gemeinschaft mit Professor Hüttner [Bd. IX, S. 409] den ersten deutschen Kalender unter dem Namen: „Der Pilger von Lemberg“, den er im folgenden Jahre allein herausgab. Auch war M. mehrere Jahre hindurch Mitarbeiter der in Lemberg erscheinenden „Mnemosyne“, eines deutschen Unterhaltungsblattes, welches in Ermangelung anderer Quellen reiche Materialien zur Geschichte, Biographik, Culturgeschichte, Topographie und Statistik Galiziens bietet, und in vollständigen Exemplaren bereits sehr selten und gesucht ist. Mauß war Doctor der Philosophie, kais. Rath und Mitglied der Krakauer Gelehrten-Gesellschaft. Wenige Jahre vor seinem im Alter von 82 Jahren erfolgten Tode war er in den Ruhestand getreten. Als Professor war er seiner Humanität wegen ein Liebling der Studirenden. In seiner Familie hatte er schwere Unglücksfälle zu ertragen, über alles Weh hob ihn aber die Wissenschaft hinweg, zu deren tüchtigsten Vertretern an der Lemberger Hochschule er gehörte. Er verstand es, durch seinen Vortrag anzuregen, und viele polnische Geschichtsforscher in Galizien, die durch ihre Arbeiten sich später einen literarischen Ruf gegründet haben, sind von ihm zur Forschung und zu gründlichem Studium der Geschichte aufgemuntert worden.
Mauß, Joseph (Professor der Geschichte an der Lemberger Hochschule, geb. im Jahre 1774, gest. zu Lemberg 11. September 1856). Ueber den Bildungsgang und die früheren Jahre dieses kenntnißreichen und seines eigenthümlichen Humors wegen in Lemberg allgemein bekannten Gelehrten fehlen Nachrichten. Die Studien soll er in Wien vollendet und einige Zeit auch dem Erzherzoge- Encyklopedija powszechna, d. i. Allgemeine Encyklopädie (Warschau, Orgelbrand, gr. 8°.) Bd. XVI, S. 205. – Wanderer (Wiener polit. Journal) 1856, Nr. 433 u. 437.