BLKÖ:Maurich von Rusbach, Friedrich Freiherr

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 17 (1867), ab Seite: 151. (Quelle)
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Maurich von Rusbach, Friedrich Freiherr (k. k. Major und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. im Jahre 1773, gest. 28. October 1813). Trat, 21 Jahre alt, bei der Artillerie in die kais. Armee, hatte in derselben 13 Jahre gedient und wurde dann in den Generalstab übersetzt, in welchem er zum Hauptmann befördert, in den Schlachten bei Aspern und Wagram sich das höchste militärische Ehrenzeichen erkämpfte. Am ersten Tage der Schlacht bei Aspern war M. bei der Cavallerie des ersten Armeecorps eingetheilt. Daselbst befand er sich, die Mannschaft immer wieder zum Angriffe auf die feindlichen Kürassiere anfeuernd, stets an der Spitze derselben, und traf überall mit unvergleichlicher Selbstaufopferung die nöthigen Anstalten zu zweckentsprechender Abhilfe. Am folgenden Tage wirkte er ebenso entschlossen und nützlich bei den Plänklern unserer Infanterie; als er gewahrte, daß diese noch immer nicht recht vorwärts wollten und noch zu weit von der gegebenen Angriffslinie sich befanden, stellte er sich an ihre Spitze, munterte sie im heftigsten Kugelregen zum Vorrücken auf und hatte sie so bis an den Graben geführt, worauf er sich ein Bataillon erbat, um mit demselben den Feind aus Aspern zu vertreiben. Das von dem General Vogelsang in Person vorgeführte Bataillon stellte nun Maurich so zweckmäßig im Dorfe auf, daß die Franzosen alsbald die Häuser, welche sie besetzt gehalten, und die gegenüber liegende Waldspitze, an welcher sie sich gesammelt, zu räumen gezwungen waren. Bei Wagram aber, am 5. Juli, war es vor Allem seinem Eifer und seiner Entschlossenheit gelungen, die bereits [152] geworfene und in Unordnung gebrachte Infanterie wieder zu sammeln, zu stellen und dem andringenden Feinde entgegen zu werfen. Am folgenden Tage versuchte der Feind zwischen dem rechten Flügel in dem Rande des Abhanges bei Wagram anzurücken. Maurich vereitelte dieses Vorhaben, indem er dem Gegner mit der Besetzung dieser Oeffnung, wozu er das Regiment Vogelsang und zwei Batterien verwendete, zuvorkam. Durch diese Aufstellung, welche alle Bewegungen des Feindes zu nichte machte, wurde der später angeordnete Rückzug der auf der Höhe aufgestellten Regimenter des 1. und 2. Armeecorps ermöglicht. Für diese Waffenthaten in den genannten zwei Schlachten wurde M. im Capitel vom Jahre 1810 mit dem Ritterkreuze des Maria Theresien-Ordens ausgezeichnet, und im Jahre 1811 den Statuten des Ordens gemäß in den Freiherrnstand erhoben. Kurz vor Beginn der Befreiungskriege zum Major im Generalstabe befördert, zeichnete er sich noch bei Dresden und Leipzig aus, wurde schwer verwundet und starb, erst 40 Jahre alt, im Jahre 1813 bei der Hauptarmee.

Freiherrnstands-Diplom vom 2. Februar 1811. – Hirtenfeld (J.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, 4°.) S. 1026 u. 1747. – Wappen. Blauer Schild mit gezinntem Fuße, mit schwarzen Mauerstrichen, auf welchem ein zum Streite ergrimmter silberner Löwe, mit blankem Schwerte in seiner rechten Pranke, sich erhebt. Auf dem Schilde ruht die Freiherrnkrone, auf derselben drei gekrönte Turnierhelme. Aus der Krone des mittleren Helms wächst der Löwe des Schildes hervor; die Kronen des rechten und linken Helms sind mit je drei Straußenfedern, eine silberne zwischen blauen, geschmückt. Die Helmdecken sind durchgehende blau, mit Silber belegt. Den Schild halten zwei Männer im Harnisch, deren Sturmhauben mit rothen Federn besteckt sind. Die Rechte eines Jeden ruht auf einem niedergesenkten Schwerte, die Linke faßt den Schild an. Unter dem Schilde erblickt man auf einem flatternden Bande die Devise: „In morte pro patria vita“.