BLKÖ:Mayer, Johann Alois

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 18 (1868), ab Seite: 138. (Quelle)
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67. Mayer, Johann Alois (Maler und Lithograph, geb. zu Lienz in Tirol im Jahre 1801, gest. im Jahre 1831). Da er Talent zur Malerei zeigte, kam er in jungen Jahren zum Maler Wagner nach Hall, und später, als er 17 Jahre alt war, nach Innsbruck, wo er sich, so jung er war, durch Bildnißmalen den Lebensunterhalt verdiente. Im Jahre, 1821 begab er sich nach München, wo damals im Gebiete der Kunst ein neues reges Leben begann. Dort besuchte er die kön. Akademie, bildete sein Talent fleißig fort und lag eifrig seinen Kunststudien ob. Allmälig ging er zur Composition über und vollendete mehrere Oelgemälde, welche Beifall fanden. Im Jahre 1826 stellte er sein Bild: „Merkur und Argus“, eines seiner besten, ganz in Cav. d’Arpino’s Manier ausgeführten Gemälde, aus. Es wurde nebst einem zweiten von dem Museum in Innsbruck angekauft, wo es sich noch befindet. Unter seinen übrigen Arbeiten, die meist bestellt waren, sind einige Stationsbilder anzuführen, welche er auch selbst auf Stein radirt hat. Auch lithographirte M. noch mehrere andere Bilder, darunter eine „Ecce homo“, nach G. Reni, und mehrere Blätter für das Leuchtenberg’sche Galleriewerk. Sein im Jahre 1831 im Kunstvereine ausgestelltes Bild: „Die Brautwerbung“ wurde vom Vereine zur Verlosung angekauft. Es war des Künstlers letztes Werk, derselbe, seit längerer Zeit bereits leidend, starb bald darauf. – Auch sein Bruder Ignaz (geb. zu Lienz 1817) starb zu München im Jahre 1834 als Jüngling im Alter von 17 Jahren. Gleichfalls voll Talent für die Kunst, folgte er seinem Bruder Johann im Jahre 1832 nach München, wo er aber bereits in zwei Jahren, nur einige Copien und Zeichnungen hinterlassend, seinem Leiden erlag.

Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. VIII, S. 490. – Tirolisches Künstler-Lexikon oder kurze Lebensbeschreibung jener Künstler, welche geborne Tiroler waren (Innsbruck 1830, Felician Rauch, 8°.) S. 165.