BLKÖ:Michl, Leopold
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 18 (1868), ab Seite: 223. (Quelle) | |||
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Reitzenbeck berichtet, die Pflanzen ab, schob sie in die umfangreichen Säcke seines Rockes und legte sie zu Hause sorglos zwischen Papier, wodurch sein Herbar äußerlich wenig ansehnlich erschien, so war doch die Sammlung um so werthvoller durch die den Pflanzen beigefügten kritischen Bemerkungen und die genauen Angaben der Standorte. Bald befand sich M. im Besitze einer durch die oberwähnten Eigenschaften sehr schätzbaren Flora Salzburgs. Zu gleicher Zeit veröffentlichte er die Ergebnisse seiner botanischen Wanderungen und Beobachtungen in der botanischen Zeitung und in Dr. Hoppe’s botanischem Taschenbuche. Er entdeckte Cirsium praemorsum Michl, Potentilla norvegica, juncus castaneus und mehrere Lungau eigenthümliche Pflanzen. Viele botanische, vornehmlich auf Salzburgs Flora bezügliche Notizen und Aufsätze befanden sich in Handschrift in [224] seinem Nachlasse, welche er mit seinem Herbar und den botanischen Werken seiner Büchersammlung dem Stifte St. Peter in Salzburg, die übrigen Bücher aber dem Salzburger Priesterhause legirte. Michl stand mit D. H. Hoppe [Bd. IX, S. 260] und M. Mielichhofer [S. 234 dies. Bds.] in freundschaftlicher Beziehung; er hat das hohe Alter von 79 Jahren erreicht.
Michl, Leopold (Botaniker, geb. zu Nonnthal bei Salzburg 29. December 1764, gest. zu Salzburg 7. April 1843). Der Sohn eines hochfürstlichen Oberwaldmeisters. Nach beendeten Gymnasial- und philosophischen Studien wurde er Theolog und erlangte im Jahre 1788 die Priesterweihe. Er trat nun in die Seelsorge. Die Muße seines Berufes widmete er seiner Lieblingswissenschaft, der Botanik, und sammelte fleißig Pflanzen in den verschiedenen Bezirken seiner Seelsorge, als: Zell im Pinzgau, wo er als Coadjutor sich befand, Elixhausen bei Salzburg, wo er Vicar, Marterndorf im Lungau, wo er Pfarrer war, und Eschenau bei Lend, wo er seinen Ruhestand verlebte. War auch die Art und Weise, wie er dabei vorging, so zu sagen primitiv, denn er pflückte, wie- Storch (Franz Med. Dr.), Skizzen zu einer naturhistorischen Topographie des Herzogthums Salzburg (Salzburg 1857, Mayr’sche Buchhandlung. 8°.) S. 14, in der Abhandlung: „Geschichte der botanischen Forschungen in Salzburg“, von H. Reitzenbeck. –