BLKÖ:Michnay, Andreas Daniel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 18 (1868), ab Seite: 228. (Quelle) | |||
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Mitscherlich, Ottfried Müller, Ludolph Dissen[WS 1] und Heeren die Collegien besuchte. Im September 1831 kehrte er in’s Vaterland zurück und wurde in Ermangelung eines geeigneten Postens Districtual-Hilfsprediger des Superintendenten Paul Bilnitza in Preßburg, bald aber, 1833, wurde er nach Modern als Rector und Professor [229] des Gymnasiums daselbst berufen. In Modern wirkte er bis zum Jahre 1837, in welchem er dem Rufe der Preßburger evangelischen Gemeinde als Professor der Philosophie und der politischen Wissenschaften am evangelischen Lyceum daselbst folgte. Auf diesem Posten entfaltete M. eine so ersprießliche Wirksamkeit, daß man ihn in Anerkennung der um die Jugend und ihren Unterricht erworbenen Verdienste mit der beständigen Führung des Rectorates betraute, das früher wechselweise geführt wurde. Selbst in den vielbewegten Jahren 1848 und 1849 behielt M. mit Umsicht die Zügel in der Hand und bewährte sich in den gefahrvollen Tagen ebenso als Mann der Energie und Thatkraft, wie in den Tagen des Friedens als Freund der Jugend, Rathgeber seiner Zöglinge und Stütze der Armen. M. hat Mehreres in lateinischer und ungarischer Sprache geschrieben. Seine selbstständig erschienenen Schriften sind: „Ofner Stadtrecht von MCCXLIV–MCCCCXXI“ (Preßburg 1845, Wigand, Imp. 4°.), M. hat dieses alte Rechtsbuch in Gemeinschaft von Paul Lichner erläutert und herausgegeben; – „Statistika“ (ebd. 1846); – „Néhai Rakóczi Skaricza Gábor életrajza“, d. i. Des Weiland Gabriel Rakoczi Skaricz Lebensbeschreibung (ebd. 1847); außerdem veröffentlichte er mehrere Abhandlungen in den jährlich erscheinenden Programmen des Preßburger evangelischen Lyceums. M. starb in der Vollkraft seines Lebens, erst 53 Jahre alt. Einer seiner Freunde entwirft in dem in den Quellen angeführten „Evangelischen Wochenblatte“ eine lesenswerthe Charakteristik dieses ausgezeichneten Schulmannes. „Er ist es“, schreibt dieser Biograph Michnay’s zu Ende der erwähnten Charakteristik, „von dem ich zuerst eine reelle Vorstellung von Ungarn bekam. Bis auf den heutigen Tag, darf ich sagen, erinnert mich der Name Ungar sogleich an Michnay, aber an alles Vortreffliche, welches den ordentlichen Kreislauf in meiner Phantasie auf Ungarn übergeht. Und das ist es, warum ich nicht anstehe zu sagen: an Michnay hat Ungarn einen seiner würdigsten und dankbarsten Söhne gehabt.“
Michnay, Andreas Daniel (Schulmann, geb. zu Groß-Schützen (N. Lévard) im Preßburger Comitate 22. Juni 1804, gest. zu Preßburg 4. Februar 1857). Den ersten Unterricht erhielt er im Elternhause, im Jahre 1816 bezog er die evangelischen Schulen zu Preßburg und später die reformirten zu Pápa. Im Jahre 1828 begab er sich in’s Ausland, und zwar zuerst nach Leipzig, wo er zwei Jahre verweilte, dann nach Göttingen, wo er unter- Evangelisches Wochenblatt zur Erbauung und Belehrung für Kirche, Schule und Haus. Herausgeber Victor Hornyánsky (Pesth, 4°.) Jahrg. 1857, Nr. 11. – Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1855, Gustav Emich, 8°.) S. 326. – Toldy (Ferenc), A Magyar nemzeti irodalom története a legrégibb időktől a jelenkorig rövid előadásban, d. i. Geschichte der ungarischen National-Literatur von der ältesten Zeit bis auf die Gegenwart (Pesth 1864–1865, Gust. Emich, 8°.) S. 330.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: Rudolph Dissen.