BLKÖ:Mießl Edler von Treuenstadt, Felix
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Miesbach, Alois |
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Band: 18 (1868), ab Seite: 243. (Quelle) | |||
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[244] furchtbare Feuersbrunst ganz eingeäschert wurde, war er mit Aufopferung seiner eigenen Habe zunächst auf Rettung der öffentlichen Effecten bedacht, traf sofort alle Anstalten, den traurigen Nothstand der schwer getroffenen Mitbürger zu mildern und wirkte bei der aus diesem Anlasse zu Wiener-Neustadt aufgestellten Kreisamts-Commission mit seiner Erfahrung, Energie und Umsicht auf das Ernstlichste mit, um die verwüstete Stadt schöner und zweckmäßiger aus der Asche erstehen zu lassen. In Würdigung und Anerkennung dieser um das Gemeinwohl erworbenen Verdienste Mießl’s wurde er im Jahre 1836 in den erbländischen Adelstand mit dem Ehrenworte Edler von und dem Prädicate Treuenstadt erhoben.
Mießl Edler von Treuenstadt, Felix (Bürgermeister zu Wiener-Neustadt, geb. zu Platten, einer Bergstadt im Erzgebirge im Egerer Kreise Böhmens, um das Jahr 1775, Todesjahr unbekannt). Nach zurückgelegten Studien trat er im Jahre 1801 in den öffentlichen Dienst, und zwar zuerst bei dem Staats-Realitäten-Grundbuchsamte in Wien, von da kam er als Controlor auf die Staatsherrschaft Ebersdorf und von dieser als Concipist zur niederösterreichischen Staatsgüter-Administration. Nun wurde er Verwalter der Herrschaften Maria-Zell und Neustadt, und im Jahre 1816 Bürgermeister der Stadt Wiener-Neustadt, in welcher er sich durch sein energisches, umsichtiges Wirken in bedrängnißvoller Zeit unvergeßlich gemacht hat. Schon während der zwei feindlichen Invasionen in den Jahren 1805 und 1809 hatte er sich bei dem ihm übertragenen Etappen-Aufsichts- und Verrechnungsgeschäfte, und dann als Verwalter der Herrschaft Maria-Zell besonders hervorgethan, indem er manche Plünderung und Requisition verhindert, und den rücksichtslosen Lieferungsforderungen des übermüthigen Feindes entschlossenen Widerstand entgegengestellt hat. So wurde er denn auch wegen Verweigerung von Lieferungen von dem Feinde als Geißel fortgeführt, worüber er in Folge der Strapazen und schlechten Behandlung während der Haft in schwere Krankheit verfiel. Als Bürgermeister der Stadt Wiener-Neustadt entfaltete er eine rastlose segensvolle Thätigkeit. Nicht nur, daß er in der magistratischen Geschäftsführung eine zweckmäßige Vereinfachung anbahnte, die von seinen Vorgängern zurückgebliebenen Rückstände aufarbeitete, und in der Leitung der Criminal-Angelegenheiten, welche damals noch den Magistraten oblag, alle Umsicht entfaltete, auch sonst griff er in Alles, was zur Verschönerung und Herstellung eines städtischen Comforts nöthig war, mit aller Energie ein: so bewirkte er die chausséemäßige Herstellung der Straßen in der Umgebung der Stadt, die Verbesserung des Straßenpflasters in der Stadt selbst, die Einführung der nächtlichen Beleuchtung, förderte die Heranbildung der Feuerwerkscorps, gründete in der Stadt einen ständigen Verein zur Unterstützung der Armen, und vornehmlich seinen Bemühungen verdankt das Dorf Felixdorf sein Entstehen. Bei Ausbruch der Cholera-Epidemie traf er in furchtloser Umsicht die zweckmäßigsten Anstalten zur Bekämpfung der Seuche und nahm die Leitung der sanitätspolizeilichen Geschäfte in seine Hand. Als die Stadt im Jahre 1834 durch die- Adelstands-Diplom vom 21. Jänner 1836. – Porträt. Höfel del. et sc. (4°.). – Wappen. Von Gold und Schwarz gevierteter Schild. 1 u. 4: in Gold auf grünem Rasen eine aus natürlichen Quadersteinen erbaute gezinnte Mauer mit offenem Thore, dessen Schutzgitter zur Hälfte herabgelassen ist. An jeder Seite des Thores ist eine Schießscharte angebracht. Ueber der Mauer ragen nebeneinander zwei ebenfalls aus natürlichen Quadern erbaute runde Thürme empor, deren jeder mit drei Zinnen und einem verschlossenen Fenster versehen ist; 2: in Schwarz ein aus der Schildestheilung hervorwachsender Jüngling in langem blauen Rocke, mit rothem Gürtel, das Haupt mit einem grünen zugerundeten Hute mit breiten Krempen bedeckt, in der Rechten einen silbernen Streitkolben schwingend, die Linke in die Hüfte stützend; 3: in Schwarz ein goldener rechtsgekehrter Halbmond, von fünf goldenen, in drei Reihen zu Einem und Zweien gestellten Sternen begleitet. Auf dem Schilde ruht ein offener goldgekrönter Turnierhelm, auf dessen Krone ein goldener doppeltgeschwänzter rechtsgekehrter Löwe steht, mit ausgeschlagener rother Zunge, in der rechten Vorderpranke ein blankes Schwert an goldenem Gefäße, zum Streiche geschwungen emporhaltend. Die Helmdecken sind zu beiden Seiten schwarz, mit Gold belegt.