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BLKÖ:Miller, die Familie, zur Geschichte

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 18 (1868), ab Seite: 323. (Quelle)
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Zur Geschichte der Familie Miller. Die Miller sind ein sehr altes tirolisches Adelsgeschlecht, das mit der Familie Lachmiller und Müller von Friedberg einen und denselben Stammvater gemeinschaftlich hat. Dieser wäre den Familientraditionen gemäß Jacob Müller von Zürch, der im Jahre 1267 dem nachmaligen Kaiser Rudolph I. von Habsburg in einer Fehde gegen Freiherrn von Regensperg das Leben rettete und dafür im Jahre 1272 auf dem Reichstage zu Mainz zum Ritter geschlagen wurde. Die Familie war zu jener Zeit und auch noch später ungemein reich, besaß stattliche Güter, als z. B. die Vogtei Küßnacht, Friedberg, Goldbach, Zollikon u. a.; auch verzweigte sie sich immer weiter, und die Sproßen eines dieser Zweige hatten die Comthurei des Malteserordens in Wädisweil inne. Ein Anderer dieses Geschlechtes, Ritter Götz M., Vogt des h. röm. Reichs, fiel an der Seite des Herzogs Leopold im Jahre 1386[WS 1] in der Schlacht bei Sempach, und dessen Sohn Georg im Jahre 1388[WS 2] in der Schlacht bei Näfels. In der Folge trennte sich die Familie und schlugen die Einzelnen an verschiedenen Orten ihre Wohnsitze auf. So wandten sich die Müller von Friedberg und jene von Mühlegg, welche Letzteren auch demselben Geschlechte entstammen, über Bern nach Glarus und St. Gallen, die Müller zu Aichholz aber nach Tirol. Diese Letzteren waren nämlich, einem Aufrufe des Kaisers Maximilian folgend, in den Engadeiner Krieg gezogen. In diesem wurden die Schaaren des Kaisers zu wiederholten Malen bis Meran zurückgedrängt. Auf diesem Kriegszuge lernte Augustin M. das Edelfräulein Elisabeth von Helmsdorf im Meraner Gebiete kennen, erhielt sie zur Ehe und mit ihr den Flecken Lämä, eine bedeutende Besitzung, was ihn bewog, in Tirol sich niederzulassen, wo seit dieser Zeit dieser Zweig seine bleibende Wohnstätte hat. Ein Hauptmann Miller aus dieser Familie fand im Jahre 1683 bei der zweiten Belagerung Wiens durch die Türken auf den Ravelins durch einen Pfeilschuß den Tod, und ein Johann Franz M., Officier im Regimente Arch fiel gleichfalls bei Eroberung von Griechisch-Weißenburg. Die Verschiedenheit der Schreibweise des Namens, bald mit einem einfachen i, bald wieder mit ü, hat für Jenen, der das oberflächliche Gebaren nach der orthographischen Richtung hin in alten Urkunden, in denen, und zwar in einer und derselben, oft ein und derselbe Name in allen möglichen Variationen erscheint, [324] einigermaßen kennt, wenig Belang. Uebrigens sind die obigen Thatsachen alten Chroniken und Urkunden entnommen, in welchen der Zusammenhang der erwähnten Personen zwar nicht genealogisch in unmittelbarer Folge erwiesen vorliegt, aber aus verschiedenen zusammentreffenden Umständen sich als wahr annehmen läßt.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: 1336.
  2. Vorlage: 1348.