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BLKÖ:Molnár, Stephan

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Molnár, Adam
Band: 19 (1868), ab Seite: 23. (Quelle)
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Molnár, Stephan (Schulmann, geb. im Dorfe Serke im Gömörer Comitate 10. September 1801). Der Vater, ein evangelischer Geistlicher, schickte den Sohn auf das Gymnasium nach Rima-Szombat (Großsteffelsdorf), wo M. auch die deutsche Sprache geläufig erlernte. In Losoncz setzte er die Studien fort, bis er im Jahre 1818 nach Sárospatak kam, wo er die philosophischen, juridischen und theologischen Vorträge hörte. Während er den Studien oblag, ertheilte er selbst Unterricht und war als Erzieher in mehreren adeligen Familien thätig. Im Jahre 1824 nach überstandener Lehramts-Prüfung nahm ihn das Directorat als Lehrer auf, zu gleicher Zeit führte er die Aufsicht über die Bibliothek. Er blieb auf diesem Posten, bis er im Jahre 1826 als Director an das Gymnasium in Rima-Szombat berufen wurde, wo er durch fünf Jahre verblieb. Im Jahre 1831 erhielt er die eben ledig gewordene Professur der Mathematik und Physik zu Sárospatak und von dort ging er auf Kosten der evangelischen Gemeinde des [24] Kreises dießseits der Theiß auf zwei Jahre in das Ausland, um an fremden Universitäten und Lehranstalten über den Stand des Unterrichtswesens und der Lehrmittel durch eigene Anschauung sich genauere Kenntniß zu verschaffen. M. besuchte zu diesem Zwecke im ersten Jahre das Polytechnicum in Wien, im zweiten Jahre Berlin. Im Jahre 1833 in seine Heimat zurückgekehrt, eröffnete er daselbst Mitte November seine Vorträge, bei welcher Gelegenheit er eine lateinische Dissertation über die Anwendung der Naturwissenschaften im Allgemeinen und mit Rücksicht auf Ungarn insbesondere herausgab. Im Jahre 1839 erhielt er den Auftrag, ein Lehrbuch der Physik zum Gebrauche der Gymnasien zu verfassen. Nachdem dasselbe von der ungarischen Akademie als zweckmäßig anerkannt worden, wurde es gedruckt und auf den ungarischen Lehranstalten als Handbuch eingeführt. So war M. auf seinem Posten thätig, zugleich aber war es die Meteorologie, der er seine besondere Aufmerksamkeit zuwendete, und als im Jahre 1846 zu Kaschau-Eperies die Versammlung der Naturforscher und Aerzte stattfand, erließ er in derselben einen Aufruf zu meteorologischen Beobachtungen, dem er sofort einen Plan, wie dieselben einzurichten seien, beilegte. Im nämlichen Jahre noch erwählte ihn die ungarische naturhistorische Gesellschaft zu ihrem ordentlichen Mitgliede. Als im Jahre 1851 das Gymnasium zu Sárospatak dem neuen Gymnasial-Reformplane entsprechend organisirt wurde, wurde M. als Director an die Spitze des Gymnasiums gestellt und bekleidete seit dieser Zeit ununterbrochen diesen Posten. Seine im Drucke herausgegebene Physik erschien in zwei Bänden, der erste unter dem Titel: „A testek tudománya“, d. i. Von der Kenntniß der Körper, der zweite unter dem Titel: „Az erők tudománya“, d. i. Von der Kenntniß der Kräfte, welcher letztere aber auch unter dem besonderen Titel: „Rövid erőtan vagy a Mechanika elemei“, d. i. Kurze Kraftlehre der Elemente der Mechanik (Sárospatak 1841) ausgegeben wurde. Ueberdieß hat M. Mehreres über höhere Analysis geschrieben, sammelt seit Jahren seine meteorologischen Beobachtungen und ist Mitarbeiter an dem zu Sárospatak im Drucke befindlichen griechisch-ungarischen Wörterbuche.

Danielik (József), Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Második, az elsőt kiegészitő kötet, d. i. Ungarische Schriftsteller, Sammlung von Lebensbeschreibungen. Zweiter, den ersten ergänzender Theil (Pesth 1858, Gyurian, 8°.) S. 206.