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BLKÖ:Monfroni von Monfort, Moriz

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 19 (1868), ab Seite: 32. (Quelle)
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Monfroni von Monfort, Moriz (k. k. Corvetten-Capitän und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Wien im Jahre 1834). Trat, nachdem er die Gymnasial-Classen zu Görz beendet, am 17. September 1849 als provisorischer Seecadet bei der Marine in Triest ein. Im Februar 1850 wurde er [33] zum effectiven Seecadeten, am 16. December 1851 zum Fregatten-Fähnrich, am 12. März 1854 zum Schiffs-Fähnrich, am 8. März 1857 zum Fregatten-Lieutenant befördert, in welch letzter Eigenschaft er die Erdumsegelung der Fregatte „Novara“ mitmachte. Von derselben zurückgekehrt, wurde er am 8. November 1859 zum Schiffs-Lieutenant ernannt, ihm aber vorher noch mit Allerh. Entschließung vom 7. October für seine vorzügliche Verwendung bei der von Se. Majestät entsendeten Weltumsegelungs-Expedition der Fregatte „Novara“ die Allerh. Zufriedenheit ausgedrückt. Später zum Commandanten des Kanonenbootes „Wall“ ernannt, erhielt er mit Allerh. Entschließung vom 8. August 1864, in Anerkennung der besonderen Leistungen während der Expedition gegen die Inseln an der Westküste von Schleswig vom 11. bis 20. Juli 1864, die Kriegsdecoration des Militär-Verdienstkreuzes. Am 14. April 1866 wurde er zum Corvetten Capitän ernannt und mit Allerh. Entschließung vom 18. Juli d. J. für seine Tapferkeit und so folgenreiche Umsicht als Commandant der Gardasee-Flottille in verschiedenen Gefechten des preußisch-italienischen Krieges 1866 mit der Kriegsdecoration des Ordens der eisernen Krone 3. Classe ausgezeichnet. Auch hat sich M. bei dieser Gelegenheit die höchste militärische Auszeichnung, das Ritterkreuz des Maria Theresien-Ordens, durch nachstehende Waffenthat erkämpft. Bei Ausbruch der Feindseligkeiten im genannten Jahre wurde M. Commandant der Gardasee-Flottille. Als solcher erhielt er Befehl, eine Landung der Freischaaren in Tirol möglichst zu verhindern, die feindliche Flottille in Salo festzuhalten und Riva zu unterstützen. Noch vor Ausbruch der Feindseligkeiten hatten bereits die Freischaaren bei der Spitze von Maderno Strand-Batterien aufgeführt und sich große Schaaren derselben vom 10. Juni an bei Maderno und Gargnano unter den dort aufgestellten Batterien und unter Garibaldi’s persönlichem Commando angesammelt. Sobald der Kampf beginnen und die italienische Armee vorgehen würde, sollten die Freischaaren eine Landung an unsere Küste erzwingen, um sich dann auf dem Monte Baldo festzusetzen und entweder der operirenden kaiserlichen Armee in die Flanke zu fallen oder aber in Tirol einzubrechen. Als am 23. Juli die allgemeine Vorrückung der italienischen Armee über den Mincio stattfand und schon für den folgenden Tag der Zusammenstoß mit unserer, von Erzherzog Albrecht befehligte Armee vorauszusehen war, griff Monfroni noch am 23. Nachmittag, um ja jede Landung während der Nacht unmöglich zu machen, die unter Maderno versammelten Freischaaren an und gelang es ihm, ungeachtet des heftigen Feuers ihrer Strand-Batterien, sie zu zerstreuen und ihnen erhebliche Verluste beizubringen. Monfroni hatte diesen Angriff aus eigenem Antriebe unternommen und in der That dadurch die Absicht der Freischärler, in der Schlacht bei Custozza unserer kämpfenden Armee in die Flanke zu fallen, vereitelt und der Armee-Division des Feldmarschall-Lieutenants Baron Rupprecht das thätigste Eingreifen in der siegreichen Schlacht erleichtert. Von nicht minderer Wichtigkeit und von gleichfalls glänzendem Erfolge begleitet war die Vertheidigung und Besetzung Riva’s, welche Monfroni am 25. Juni d. J. ausführte, als die österreichische Garnison aus Riva abrückte und die auf der Ponalstraße vordringenden Freischärler den Ort zu besetzen im Sinne hatten. In [34] Riva war viel Material von den Unseren zurückgelassen worden und das Eindringen der Garibaldiner wurde von Moment zu Moment erwartet. Monfroni traf sofort die nöthigen Anordnungen, Er selbst fuhr mit dem Kanonenboote „Speiteufel“ dahin ab, und nahm zur Deckung von Riva noch die Kanonenboote „Wespe“ und „Uskoke“ und den Dampfer „Franz Joseph“ mit, während er vier Schiffe unter Commando des rangältesten Linienschiff-Lieutenants Julius Joly vor Salo zurückließ, um die feindlichen Schiffe zu beobachten und einen Durchbruch derselben nach Riva auf alle Fälle zu verhindern. Diese Anordnungen gingen ohne Störung vor sich, alles Material, was sich in der Caserne in Riva befand, wurde nebst den ärarischen Kohlen eingeschifft und gerettet. Kaum aber war das zu Stande gebracht, als die Garibaldiner gegen Riva auf der Ponalstraße in starken Abtheilungen heranrückten. Monfroni nahm nun mit seinen Kanonenbooten eine solche Aufstellung, daß er sie auf das Wirksamste beschießen konnte, den Dampfer „Franz Joseph“ aber schickte er mit den geretteten Effecten fort, dieselben an sicherer Stelle zu bergen. Die Salven, welche Monfroni’s Kanonenboote und das Geschütz aus dem Fort San Nicola auf die Freischärler gaben, waren so ergiebig, daß sich die Freischaaren alsbald zurückzogen. Nachmittag unternahmen die Garibaldiner eine erneuerte Vorrückung, wurden aber neuerdings zurückgeworfen. Nun ließ Monfroni seine Schiffe eine solche Aufstellung nehmen, daß jeder Versuch, den etwa die Freischaaren während der Nacht unternehmen sollten, zurückgewiesen werden konnte. Da brachte aber in der Nacht gegen 10 Uhr der Dampfer „Heß“ die Meldung des abgeschlossenen Waffenstillstandes. Nun ließ Monfroni Riva mit seinen Leuten allsogleich besetzen, während Patrouillen des Forts San Nicolo das Sarcathal theils besetzten, theils bewachten. Durch dieses umsichtige Vorgehen wurde Riva und das ganze Sarcathal vor einer, wenn auch nur zeitweiligen Invasion der Freischärler gerettet, die jedoch immer noch schlimm genug ausgefallen wäre, da diese durch Strapazen aller Art, Mangel an Lebensmitteln und an der erforderlichen Bekleidung und durch den langen Aufenthalt in den Bergen völlig erschöpft, trotz des abgeschlossenen Waffenstillstandes große Contributionen im fruchtbaren Sarcathale vorgenommen haben würden. Auch hatte dieses kluge Vorgehen entschiedenen Einfluß auf die kurz darauf bestimmte Demarcationslinie, da in den Waffenstillstandsbedingungen die Bestimmung enthalten war, die Spitzen der Colonnen dort zu halten, wo selbe sich befinden. Die angeführten Waffenthaten, wie überhaupt das ganze ebenso umsichtige als tapfere Verhalten Monfroni’s während der ganzen Actionsperiode, wodurch Monfroni keinen unwesentlichen Antheil an den glänzenden Erfolgen der Südarmee hatte, wurden Allerh. Orts dadurch gewürdigt, daß Monfroni mit Allerh. Handschreiben vom 4. October 1866 über Antrag des Maria Theresien-Ordenscapitels unter die Ritter des Ordens aufgenommen wurde.

Tapferkeits-Zeugniß des Corvetten-Capitäns Moriz Monfroni von Monfort ddo. Peschiera 31. August 1866 – und desselben Verdienst-Beschreibung ddo. Peschiera 6. September 1866 [beide in den Acten der Maria Theresien-Ordenskanzlei].