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BLKÖ:Muxel, Joseph Anton

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 19 (1868), ab Seite: 486. (Quelle)
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Muxel, Joseph Anton (Bildhauer, geb. zu Bezau in Vorarlberg im Jahre 1745, gest. zu München im Jahre 1812). In der Klosterschule des Ortes, in welchem auch der gelehrte Chorherr und Archivar Jodok Stülz das Licht der Welt erblickte, erhielt Muxel den ersten Elementarunterricht, mußte aber, nachdem er das Nothdürftigste erlernt, zu einem Schreiner in die Lehre gehen, da ihn sein Vater, der übrigens seines Zeichens Müller war, für das Schreinerhandwerk bestimmt hatte. Bis zu seinem zwanzigsten Jahre blieb M. in diesem gegen seinen Willen getragenen Joche und jetzt erst – wahrscheinlich durch den Tod des Vaters Herr seines Willens – konnte er seinem innern Berufe, der Bildhauerkunst sich widmen. Ein heimischer Künstler, Namen J. B. Rath, den das „Tirolische Künstler-Lexikon“ nicht kennt und den zwar Nagler in der biographischen Skizze Muxel’s „einen zu jener Zeit berühmten vaterländischen Künstler“ nennt, ohne ihn jedoch in seinem Künstler-Lexikon in der Reihe der Namen unter dem Buchstaben R aufzuführen, wurde Muxel’s erster Lehrmeister. Bei Rath hatte M. einige Zeit gelernt, dann begab er sich auf Reisen, auf welchen er Mannheim, Stroßburg und selbst die Niederlande besuchte, und sich immer mehr in seiner Kunst ausbildete. Auf seiner Rückkehr ließ er in München sich nieder, wo er bald Beschäftigung fand, mit seinen Arbeiten Anerkennung erwarb und in einiger Zeit zum Hofbildhauer ernannt wurde. In der ersten Zeit arbeitete M. bei dem Bildhauer R. Boos, der eben damals mit der Ausführung der kolossalen Herkulesstatuen in Holz für die Arkaden des königlichen Hofgartens beschäftigt war. Muxel schnitzte in Holz den Herkules, welcher den nemäischen Löwen erwürgt, und den Herkules, wie er den Centaurus erschlägt. Von anderen Arbeiten Muxel’s sind noch bekannt: im königlichen Hofgarten zu Nymphenburg die kolossalen Marmorstatuen des Apollo und der Flora; auf dem Gottesacker in München unter anderen Grabdenkmälern seiner Hand, das Ibel’sche und Kendlbach’sche; über dem Eingange der Kirche von Berg am Laim nächst München die Statue des Erzengels Michael; an der [487] Straße von Abach nach Kehlheim die zwei kolossalen Löwen aus Sandstein, welche er im Auftrage des Churfürsten Karl Theodor gearbeitet, worauf er nach ihrer Vollendung zur Belohnung zum Hofbildhauer ernannt wurde. – Seine beiden – in München geborenen – Söhne Joseph und Johann Nepomuk widmeten sich auch der Kunst, und wurde der erstere kön. bayerischer Hofmaler, der zweite, auch Maler, aber mehr Zeichner und Radirer, war zuletzt Aufseher der Leuchtenberg’schen Bildergallerie.

Nagler (G. K. Dr.) Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. IX, S. 82.