BLKÖ:Nagy, Gabriel

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 20 (1869), ab Seite: 50. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Gabriel Nagy in Wikidata
GND-Eintrag: {{{GND}}}, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Nagy, Gabriel|20|50|}}

Nagy, Gabriel (gelehrter Theolog, geb. in der Szalader Gespanschaft Ungarns im Jahre 1756, gest. zu Pesth 18. November 1809). Die unteren Schulen besuchte er zu Güns und Raab, wurde dann Cleriker der Diöcese von Steinamanger, beendete an der Hochschule zu Ofen die theologischen Studien und ging nach Rom, wo er das Doctorat der Philosophie und Theologie erlangte. Von Rom begab er sich im Jahre 1784 auf Befehl des Kaisers Joseph II. nach Pavia, wo er noch zum Doctor der Rechte graduirt wurde. Nach seiner Rückkehr in’s Vaterland trat er vorerst in die Seelsorge und wurde Caplan zu Güns, dann Notar des Consistoriums zu Steinamanger, Pfarrer zu Lent, worauf er ein Lehramt der Theologie am Seminar zu Steinamanger erhielt. Von dort im Jahre 1805 an die Pesther Universität berufen, trug er daselbst Pastoral-Theologie vor. N. war ein gelehrter Priester und als Professor geliebt und geachtet. Obwohl vielfach literarisch thätig, ist von ihm nur sehr wenig im Drucke erschienen, u. a. eine Leichenrede in ungarischer Sprache auf den Cardinal Franz Grafen Herzan (Halotti beszéd, mellyet Karafi Gróf Herzán Ferentznek á Római Anya Szent Egyház etc. Kardinálisának etc.), und dann ein ungarisches Gedicht, welches er im Jahre 1808 unter dem Namen Gúnyoló herausgegeben hat. Durch mehrjährigen Aufenthalt in Italien gründlicher Kenner der italienischen Literatur, hat er sich auch viel mit Uebersetzungen italienischer Dichtungen in’s Ungarische, die sich unter seinem Nachlasse vorgefunden haben mögen, beschäftigt. Durch den Druck hat er von diesen Arbeiten nichts veröffentlicht. Sein Andenken wurde von der theologischen Facultät der Pesther Hochschule durch eine Gedächtnißrede geehrt, welche Professor Johann Lang in der Universitätskirche am 16. August 1810 vorgetragen hat.

Annalen der Literatur und Kunst des In- und Auslandes (Wien, A. Doll, 8° ) Jahrg. 1810, Bd. I, S. 356; Bd. IV, S. 347. – Hazai és külfőldi tudósitások 1810, im August, S. 14.