Zum Inhalt springen

BLKÖ:Nehez, Karl

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Negro, Salvatore dal
Band: 20 (1869), ab Seite: 135. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Karl Nehez in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Nehez, Karl|20|135|}}

Nehez, Karl (ungarischer Schriftsteller, geb. zu Dieske im Neutraer Comitate im Jahre 1826). Nachdem er in Pesth das Gymnasium beendet, setzte er seine Studien in Raab fort und trat nach beendeten philosophischen Studien mit Moriz Szentivány eine größere Reise durch Deutschland an, die sich bis Straßburg erstreckte. In seine Heimat zurückgekehrt, begann er an der Pesther Hochschule das juridische Studium und nahm zugleich in der gräflich Nádasdy’schen Familie die Stelle eines Erziehers an. Nachdem er die Rechte beendet, trat er die juridische Praxis an, hatte aber auch mit mehreren publicistischen und pädagogischen Aufsätzen in verschiedenen ungarischen Journalen die schriftstellerische Laufbahn betreten. Der bald nachher in’s Leben gerufene St. Stephanverein, eine kirchlich-nationale Genossenschaft, deren Hauptaufgabe es ist, durch wohlfeile und volksthümliche Schriften das ungarische Volksbewußtsein in den untersten Schichten der Bevölkerung zu wecken, zu fördern und zu stärken, wußte den jungen strebsamen Mann vollends in sein Interesse zu ziehen, und einige Zeit war er für denselben thätig. Auch für das nach dem Muster des Illustrirten Familienbuches des österreichischen Lloyd, jedoch in minder splendider Ausstattung und mit vorherrschend magyarischer Tendenz, in’s Leben gerufene Journal „Csáladi lapok“, d. i. Familienblätter, arbeitete er. Im Verlage des St. Stephanvereins erschienen von ihm: „Sismond csalad“, d. i. Die Familie Sismond, und „A föld körül tott összes utazásoh rövid kivonata“, d. i. Eine kurzgefaßte Darstellung der sämmtlichen um die Erde ausgeführten Reisen, beide Werke Uebersetzungen, aber mit Geschmack und Umsicht ausgeführt. Kleinere Arbeiten, darunter Skizzen seiner Reisen, theilte er in der Zeitschrift Honderü mit. Während seines Aufenthaltes als Erzieher im Hause der gräflichen Familie Nádasdy unternahm er eine größere genealogische Arbeit über diese in den Annalen der ungarischen Geschichte so berühmte Magnatenfamilie. Er ging in dieser Arbeit bis auf die Uranfänge der Familie zurück, und das Ergebniß derselben: der fertige Stammbaum dieses Hauses, soll sich in einem der alten Säle des gräflichen Schlosses zu Felsö Lendva befinden.

Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjté Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Jos. Danielik (Pesth 1856, Gustav Emich, 8°.) S. 339.