BLKÖ:Neustädter, Joseph Freiherr von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 20 (1869), ab Seite: 306. (Quelle) | |||
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Bemerkenswerth ist auch noch
Joseph Freiherr von Neustädter (geb. 11. Mai 1796, gest. in Agram 15. December 1866). Er stammt aus einem fränkischen Adelsgeschlechte, das längere Zeit den Namen Stürmer führte; ein Zweig dieser Familie gelangte zu Ende des 17. Jahrhunderts nach Ungarn, legte den Beinamen Stürmer ab und nannte sich fernerhin nur von Neustädter. Den Freiherrnstand erlangte dieser ungarische Zweig erst in neuerer Zeit, Johann von Neustädter, k. k. Feldmarschall-Lieutenant, wurde zugleich mit seinem Neffen Michael von N., Departementsvorsteher der k. k. Hofkriegsbuchhaltung im Jahre 1819 in den Freiherrnstand erhoben. Michael Freiherr v. Neustädter (geb. 1771, gest. 1842), zuletzt k. k. Hofrath, der sich auch mit historischen Arbeiten beschäftigte – das Gräffer’sche „Conversationsblatt“ 1821 enthält in den Nummern 14 u. 15 seinen Aufsatz: „Das Schloß Kékkeö oder Blauenstein und die Familie Balassa“ – ist der Vater des obigen Feldmarschall-Lieutenants Joseph Freiherr von N. Dieser letztere trat in jungen Jahren in die kais. Armee und war im Jahre 1838 Major im Grenz-Infanterie-Regimente Nr. 7, wurde im Jahre 1841 Oberstlieutenant und schon im folgenden Oberst und Regimentscommandant desselben. Im Jahre 1842 zum General-Major befördert, erhielt er zuerst eine Brigade in Italien, später in Ungarn, wurde im Jahre 1849 Feldmarschall-Lieutenant und Divisionär in Karlstadt, und kam als solcher im Jahre 1851 nach Italien zum 7. Armeecorps. Im Jahre 1854 war er bereits im Ruhestande und lebte in Agram. Freiherr von N. war einer der ältesten und treuesten Freunde des Banus Jellačić (Bd. X, S. 140) und sein Waffengenosse in allen Feldzügen des Jahres [307] 1848. Er hat auch eine Lebensgeschichte seines Freundes geschrieben und war bis zu seinem Tode Präsident des Comité’s zur Errichtung des Jellačić-Monuments in Agram. Seit 1. August 1850 mit Helena gebornen von Hervoic (geb. 25. Jänner 1829, gest. 29. Jänner 1859) vermält, hinterließ er aus dieser Ehe nur eine Tochter Sophie Josephine Helene (geb. 15. Juni 1856). Ein Bruder des Feldmarschall-Lieutenants Joseph N. ist Georg Freiherr von Neustädter (geb. 29. Jänner 1794), aus dessen Ehe mit Maria von Motesiczky auf Motesicz folgende Kinder stammen: Georg (geb. 28. Februar 1831), Pauline (geb. 30. September 1832), Barbara (geb. 9. Juli 1834). Anna (geb. 15. Februar 1836), Albert (geb. 28. December 1837) und Karl (geb. 4. November 1842), Cavallerie-Officier in der kaiserlichen Armee. [Hoffinger (Joh. Ritter v.)[WS 1], Oesterreichs Ehrenhalle (Wien 1866, Schweiger u. Comp., gr. 8°.) Theil IV, S. 10. – Fremden-Blatt von Gust. Heine (Wien, 4°.) 1866, Nr. 346. – Ueber die Freiherrnfamilie der Neustädter vergleiche: Kneschke (Ernst Heinrich Prof. Dr.), Neues allgemeines deutsches Adels-Lexikon (Leipzig 1863, Voigt, 8°.) Bd. VI, S. 497 u. 498. – Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser (Gotha, J. Perthes, 32°.) Jahrg. 1856, S. 463 u. 464; Jahrg. 1866, S. 661.]
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: Hoffinger (Jos. Ritter v.).