BLKÖ:Nigg, Joseph

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Nigg, Alois
Band: 20 (1869), ab Seite: 353. (Quelle)
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Nigg, Joseph (Blumenmaler, geb. zu Wien 1782, gest. ebenda im Jahre 1863). Nagler weiß über diesen als Blumenmaler berühmten Künstler nur zu berichten, daß er „Porzellanmaler gewesen und schöne Blumenstücke gemalt“. Nigg war frühzeitig in der damals im steten Aufschwunge begriffenen kaiserlichen Porzellan-Manufactur eingetreten, in welcher verschiedene Zweige der Malerei mit aller Sorgfalt gepflegt und zur Aufmunterung zeitweise für besonders gelungene Leistungen Preise vertheilt wurden. So erhielt Nigg für seine Blumenstücke in den Jahren 1802 und 1804 erste Preise. N. arbeitete immer in der Porzellan-Manufactur, und da seine unübertrefflichen Porzellanblumengemälde (auf Vasen, Tassen, Kannen u. dgl. m.) von dem Allerh. Hofe sehr oft zu außerordentlichen Geschenken verwendet wurden, so verbreitete sich sein Künstlerruf auch bald außerhalb Oesterreich. Er stellte mehrmals in den Jahres-Ausstellungen der kais. Akademie der bildenden Künste und schon seit dem Jahre 1824 aus, und wir begegnen seinen Werken bis in das Jahr 1848, da er bereits 66 Jahre zählte. Seine nicht auf Porzellan gemalten Blumenstücke tragen in der ersten Zeit noch die Spuren der Behandlung auf dem Thon an sich, [354] später aber verschwindet derselbe und das Auge weidet sich an den in aller Farbenpracht mit großer Naturwahrheit ausgeführten Blumen und Früchten des Künstlers. Bald sind es „Blumen in einem Glase“, dann wieder „Blumen und Früchte“ in der mannigfaltigsten Gruppirung, „Blumen in einem Korbe“ (ein solches Blumenstück war im J. 1848 um den Preis von 150 fl. verkäuflich ausgestellt). Ein paar Jahre nach seinem im hohen Alter von 81 Jahren erfolgten Tode stellte seine Witwe drei Pastellgemälde seiner Hand: „Früchte“ (jedes zu 50 fl.) aus. N. bekleidete viele Jahre lang die Stelle eines Lehrers der Blumenmalerei der Eleven an der kaiserlichen Porzellan-Manufactur in Wien. Nigg’s Arbeiten befinden sich meistens im Privatbesitze, vieles ist zerstreut bei den Mitgliedern des Allerh. Kaiserhauses zu finden.

Wiener Zeitung 1867, Nr. 14, S. 172, in Jakob Falke’s „Geschichte der k k. Porzellanfabrik in Wien“. – (Schwaldopler) Historisches Taschenbuch. Mit besonderer Rücksicht auf die österreichischen Staaten (Wien, A. Doll, 8°.) II. Jahrg.: Geschichte des Jahres 1802, S. 212; IV. Jahrg.: Geschichte des Jahres 1804, S. 228. – Krafft (Albrecht), Die moderne Schule der k. k. Gemälde-Gallerie (Wien 1854, A. Pichler’s Witwe, 8°.) S. 19. – Engert (Erasmus), Catalog der modernen Schule der kais. kön. Gemälde-Gallerie im Belvedere zu Wien (Wien 1860, Carl Gerold’s Sohn, 8°.) S. 22. – Kataloge der Jahres-Ausstellungen in der Akademie der bildenden Künste bei St. Anna in Wien, 1824, S. 11; 1835, S. 9, 11; 1837, S. 13; 1838, S. 10; 1839, S. 11; 1840, S. 19; 1843, S. 18; 1845, S. 10; 1846, S. 21, 22; 1848, S. 16. –