BLKÖ:Ocsovszky, Franz August

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 20 (1869), ab Seite: 477. (Quelle)
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Ocsovszky, Franz August (theologischer Schriftsteller, geb. zu Tyrnau in Ungarn 29. Jänner 1816). Heißt eigentlich Ocskovzky. Die Elementar- und Mittelschulen besuchte er in seiner Vaterstadt, dann trat er mit dem Entschlusse, Geistlicher zu werden, in das Seminar der Graner Erzdiöcese, wo er die philosophisch-theologischen Studien beendete. Da ihm noch ein Jahr zur Erlangung der Weihen fehlte, studirte er während desselben ungarisches Recht. Im Jahre 1839 erhielt er die Priesterweihe und trat nun in die Seelsorge, zunächst als Caplan in Galantha, 1840 in Vagujhely und 1844 in der k. Freistadt Bazin. Nun zum Archivar des Graner Erzbisthums ernannt, besorgte er als solcher zugleich die Notars- und Secretärsgeschäfte, kehrte aber im Jahre 1850 zur Seelsorge zurück, wurde vorerst Subdiacon zu Tölgyes im Honter Comitate, im Jahre 1751 Pfarrstellvertreter zu Bánkeszi im Neutraer Comitate und im Jahre 1852 in der Joseph-Vorstadt zu[WS 1] Pesth Katechet der dortigen Elementarschulen. Von da nach Gran berufen, um daselbst die Bibliothek und Handschriftensammlung zu ordnen, wurde er vorerst Unterbibliothekar und dann Custos des Primatial-Archivs. Seit Jahren in seinem Berufe literarisch thätig, schlug er im Anbeginne die pädagogische Richtung ein und veröffentlichte: „A ker. kath. hitoktatás“, d. i. Christlich katholischer Glaubensunterricht, und „Bibliai történetek“, d. i. Biblische Geschichte (1842), beides Schriften zunächst im Hinblicke auf den Schulunterricht; später aber zog er Kirchengeschichte und Topographie und die übrigen höheren Disciplinen seines Faches in den Bereich seiner Arbeiten und gab heraus: „Brevis historico-topographica descripto lib. reg. civitatis Tirnaviensis“ (1843); – „Extractus benignarum resolutionum regiarum in pubblico ecclesiasticis editarum“, eine bis zum Jahre 1844 fortgeführte Sammlung der die Kirche betreffenden, von der königlichen Regierung erlassenen Verordnungen, in ungarischer und lateinischer Sprache zugleich; – „A keresztény hit-igazságok összefüggése a ker. elettel“, d. i. Zusammenhang der christlichen Glaubenswahrheiten mit dem christlichen Leben (1853) für welche Schrift er von der theologischen Facultät der Pesther Universität mit einem Preise ausgezeichnet wurde; auch hatte er an dem anläßlich der Einweihung des Graner Domes herausgegebenen, übrigens der Feier und Bedeutung dieses Festes, wie auch den Mitteln der Kathedrale kaum entsprechenden Festbuche: „Memoria Basilicae Strigoniensis anno 1856 die 31. Augusti consecratae“ (Pestini 1856; typis J. Beimel et Basilii Kozma, 4°.) wesentlichen Antheil. Viele von seinen Arbeiten sind in den kirchlichen Zeitschriften Ungarns, in „Sion“, [478] „Religio“, „Religio és nevelés“ zerstreut gedruckt, so z. B.: Rom im Hinblicke auf die Kunst; – die christliche Moral und deren Vervollkommnung; – gedrängte Beschreibung der kön. Freistadt Bazin; mehreres Andere hat er druckfertig in Handschrift liegen, als: „Fasciculi ecclesiastici literarii“, eine Uebersetzung ins Ungarische der von Ferdinand Freiherrn von Geramb im Jahre 1838 in Paris herausgegebenen Schrift: „Voyage de la Trappe á Rom“, eine dogmatisch-kritische Schrift über Abbé Lamennais u. s. w. Ocsovszky ist auch Mitglied der St. Stephans-Gesellschaft, für welche er im Gebiete der Graner Diöcese thätig ist.

Danielik (József), Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Második az elsőt kiegészítő kötet, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Zweiter, den ersten ergänzender Theil (Pesth 1858, Gyurian, 8°.) S. 232.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: z.