BLKÖ:Osmolski Ritter von Boncza, Karl

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 21 (1870), ab Seite: 113. (Quelle)
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Osmolski Ritter von Boncza, Karl (k. k. Oberst, geb. zu Zalocze in Galizien im Jahre 1812, gest. in Folge der in der Schlacht am 24. Juni 1859 bei Solferino erhaltenen schweren Verwundung zu Gratz am 22. Juli 1859). O. trat im Jahre 1826 in die k. k. Ingenieur-Akademie, kam im Jahre 1832 aus derselben als Cadet, wurde 1833 Unter- und 1836 Oberlieutenant im Ingenieurcorps. Im Jahre 1839 wurde er als Bau-Officier zum 2. Romanen (17. Grenz-Infanterie-) Regimente übersetzt. Im Jahre 1843 rückte er zum Capitän, 1848 zum wirklichen Hauptmann, 1851 zum Major und 1854 zum Oberstlieutenant in demselben, mittlerweile umgestalteten 50. Linien-Infanterie-Regimente vor. Im Jahre 1855 trat er eines Augenleidens wegen in zeitlichen Ruhestand, im Jahre 1856 aber wieder in Activität zurück, und zwar als Oberstlieutenant im 48. Infanterie-Regimente, zu dessen Oberst und Commandanten er im Jahre 1857 befördert wurde. Im Jahre 1859 führte er das Regiment aus Böhmen nach Italien vor den Feind. Am Schlachttage von Solferino stand er in der Mitte des Regiments und begab sich, als er die Meldung von der Verwundung des Majors Mederer erhielt, zu dessen am rechten Flügel bei Spia d’Italia ausgestellten 3. Bataillon. An der Spitze einer vorrückenden Division wurde er von einer Granatkugel schwer verwundet und vom Schlachtfelde getragen. Während man Heilung erwartete und er, um in seiner Familie entsprechende Pflege zu finden, nach Wien abreiste, verschlimmerte sich die Wunde so sehr, daß er nur mehr Gratz erreichte [114] und dort seinem Leiden erlag. O. war zweimal verheirathet und hinterließ außer seiner zweiten Frau eine Tochter aus erster Ehe. Dem bereits Verstorbenen verlieh Se. Majestät den Orden der eisernen Krone 3. Classe und den damit verbundenen Adelsanspruch für Witwe und Waise. Das Regiment Erzherzog Ernst Nr. 48, dessen Commandant der Verblichene war, hat ein Marmordenkmal für denselben beschafft, welches auf dem Friedhofe in Gratz, wo O. bestattet ist, aufgestellt ist. Die Inschrift des Denkmals theilt die in den Quellen angeführte militärische Zeitschrift mit.

Oesterreichische militärische Zeitschrift. Redigirt und herausgegeben von V. Streffleur (Wien, gr. 8°.) I. Jahrg. (1860), 2. Bd. S. 294.