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BLKÖ:Paulovich conte (Hauptmann)

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Pawjček, Franz
Band: 21 (1870), ab Seite: 390. (Quelle)
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2. Conte Paulovich, ein in Pension lebender k. k. Hauptmann, der um die Mitte der Fünfziger-Jahre durch seine „neue Methode zur Erlernung der Geographie“ im Lehr- und lernenden Publicum viel Aufsehen erregte. Von allem Anbeginn das complicirte Wesen, die gezackten Ränder der Länderabbildungen weglassend, hält seine Methode meistentheils an den Hauptumrissen derselben und läßt diese dann ohne Beeinträchtigung ihrer Formen dem Lernenden in der Gestalt von Gesichtern, thierischen Körpern, Geräthschaften u. dgl. m. erscheinen, z. B. Europa stellt einen Helm mit zweiköpfigem Adler, Asien das Gesicht eines Menschen, Afrika einen Pferdekopf vor u. s. w. Auf dieselbe Weise, wie man durch die Gestalt allgemein bekannter Gegenstände zu dem eigentlichen Bilde des zu erlernenden Landes gelangt, wird das Gedächtniß durch gleich und ähnlich klingende uns bekannte Worte (Assonanzen) zu der eigentlichen Benennung geführt, z. B. Constantin mahnt an Constantinopel, Mohren an Morea, Martha an Malta, Kandiszucker an Candia u. s. w. Aus mehreren Namen werden dann Erzählungen zusammengesetzt, mittelst welcher nicht allein die geographischen Benennungen, sondern die Reihe, Lage und oft die Gestalt der Länder, Inseln, Städte sehr sinnreich erlernt werden. Bei dieser Unterrichtsmethode soll mehr der Geist (?) als das Gedächtniß in Anspruch genommen werden, und sollen mittelst dieser Vereinfachung der Ideen (?) und zweckmäßig ersonnenen Hilfsmittel, die ganz für den kindlichen Sinn passen und selbst für den so beschränkten Verstand zugänglich sind, überraschende Resultate erzielt werden. In der That wurde auch einigen Zöglingen der Wiener Gremial-Handelsschule der geographische Unterricht nach der von ihm erfundenen neuen Methode ertheilt und nach vollendeten 24 Lectionen in Gegenwart einer zahlreichen Versammlung von Schulmännern im Gebäude zu St. Anna eine öffentliche Prüfung gehalten, deren Resultate die Erwartungen nicht nur vollends befriedigten, sondern weit übertrafen. Ob und wo diese damals in den Journalen vielbesprochene Methode noch ferner angewendet wird, ist nicht bekannt. [Hirtenfeld (J.), Oesterreichischer Soldatenfreund (Wien, 4°.) 1854, S. 378.]