BLKÖ:Petřik, Emerich Wenzel
Erscheinungsbild
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Petrics-Orlay, Samuel |
Nächster>>>
Petřina, Franz Adam | ||
Band: 22 (1870), ab Seite: 116. (Quelle) | |||
[[| bei Wikisource]] | |||
in der Wikipedia | |||
Emerich Wenzel Petřik in Wikidata | |||
GND-Eintrag: [1], SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
Petřik (sprich: Petschik], Emerich Wenzel (Tonkünstler, geb. zu Libochowitz in Böhmen 3. October 1727, gest. im Stifte Strahow 22. August 1798). Erhielt frühzeitig Unterricht im Singen und im Violoncellspiel, dann ging er nach Prag, wo er eine Stelle als Sängerknabe zu erhalten suchte. Da aber alle Plätze besetzt waren, nahm ihn der Prämonstratenser, nachmalige Abt von Strahov, Gabriel Kaspar , in seine Obhut und sorgte für ihn, bis er nach mehreren Monaten in der Benedictinerkirche zu St. Nikolaus als Sängerknabe angenommen wurde. Zwei Jahre blieb er daselbst, bis er mutirte, worauf er im Chore der Stiftskirche Strahow als Violoncellist eine Stelle fand. Die Belagerung Prags durch die Franzosen trieb ihn aus der Stadt, und erst nachdem der Krieg vorüber, kehrte er nach Prag zurück, wo er seine Studien fortsetzte und im Jahre 1745 im Stifte Strahow in den Prämonstratenserorden eintrat. Im Jahre 1752 erlangte er die Priesterwürde. Mit vielem Ruhme dirigirte er lange Jahre die Kirchenmusik an der St. Benedictkirche der Prager Altstadt und später an der Strahower Kirche. Er selbst spielte meisterhaft das Violoncell, auf welchem er die Meisterwerke der berühmtesten Cello-Virtuosen vortrug. Auch hat er mehreres, und zwar Sonaten und Variationen für sein Instrument, geschrieben. Er starb im hohen Alter von 71 Jahren.
- Dlabacz (Gottfr. Johann), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815, Gottl. Haase, 4°.) Bd. II, Sp. 451.