BLKÖ:Pfeiffer, Friedrich
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 22 (1870), ab Seite: 187. (Quelle) | |||
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5. Friedrich Pfeiffer. Zeitgenoß, hatte zuerst das Müllerhandwerk erlernt, sich später dem Kaufmannsstande gewidmet und als Handlungsagent längere Zeit das Brot verdient; dann hatte er in Wien in einer Posamentierwaaren-Fabrik gearbeitet und sich von allem Anbeginn an der social-demokratischen Arbeiterbewegung betheiligt, welche in den Jahren 1868 und 1869 durch von dem Auslande nach Oesterreich entsendete und gut bezahlte Emissäre die Bevölkerung Wiens in lebhafte, allen Handel und Verkehr störende Unruhe versetzte. In derselben war P., der nun jede andere Beschäftigung aufgab und als Literat in Wien lebte, als einer der Hauptführer thätig, und wurde einer Rede wegen, die er in Zobel’s Bierlocalitäten in einer am 16. November 1868 stattgehabten Volksversammlung gehalten und in welcher er das Wehrgesetz bekämpft, zugleich aber gegen die Regierung und ihre Organe so demonstrative und aufreizende Aeußerungen vorgebracht hatte, daß die Versammlung aufgelöst werden mußte, zur strafgerichtlichen Verantwortung gezogen, in welcher er der Störung der öffentlichen Ruhe nach §. 66 schuldig befunden und am 19. Jänner 1869 zu vier Monaten Kerker verurtheilt wurde. [Neues Wiener Tageblatt 1869, Nr. 20.] –