BLKÖ:Pichler Edler von Deeben, Franz

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 22 (1870), ab Seite: 256. (Quelle)
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5. Franz Pichler Edler von Deeben (k. k. Major, geb. zu Wien im Jahre 1823) hat in der k. k. Ingenieur-Akademie seine militärische Ausbildung erhalten. Er trat dann in die Armee, in welcher er seit 8. April 1859 zum Major im Infanterie-Regimente Nr. 59 befördert worden war. P. hat die italienischen Feldzüge der Jahre 1848, 1849 und 1859 mitgemacht. Im Jahre 1866 befand sich das Infanterie-Regiment Erzherzog Rainer, bei welchem P. als Major diente, auch bei der italienischen Armee. Pichler war im Val Sugana bei Primolano aufgestellt, und die dreitägige Vertheidigung der Val Sugana (21.–24. Juli) mit einem Detachement von etwa 800 Mann gegen eine reguläre feindliche Division (Medici) von 10.000 Mann bildet gewiß eines der schönsten Blätter in der Geschichte des 59. Infanterie-Regiments, und diese Tage im Leben des Majors Pichler sind seine Ehrentage. Am 22. Juli Morgens rückte General Medici mit seinem über 10.000 Mann starken Corps und 20 Geschützen gegen Pichler’s Detachement an. Es muß bezüglich der Schilderung dieses Kampfes, der klugen Dispositionen und des heldenmüthigen Widerstandes Pichler’s auf die in der unten angegebenen Quelle enthaltene ausführliche Darstellung, da eine vollständige Mittheilung derselben außerhalb der Grenzen dieses Werkes liegt, gewiesen werden, Major Pichler’s heldenmüthiger Widerstand hatte dem General Medici imponirt und ihn glauben gemacht, daß er es mit einer weit größeren Macht zu thun habe, als dieß wirklich der Fall war. Die am 25. Juli Nachmittags eingetroffene Nachricht von dem Abschlusse des Waffenstillstandes machte allen ferneren Feindseligkeiten ein Ende, denn bald darauf folgte der Friede. Major Pichler – gegenwärtig Oberstlieutenant in seinem Regimente – wurde für sein ausgezeichnetes Verhalten im Val Sugana mit dem Ritterkreuze des Leopold-Ordens ausgezeichnet. [Hoffinger (Jos. Ritter v.), Lorbeer und Cypressen von 1866 (Wien 1868, Prandl, 8°.) S. 81.] –