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BLKÖ:Pidoll zu Quintenbach, die Freiherren von, Genealogie

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 22 (1870), ab Seite: 262. (Quelle)
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Zur Genealogie der Freiherren von Pidoll zu Quintenbach. Die Familie Pidoll stammt aus Lothringen, wo ihre Vorfahren, einst in lothringen’schen und französischen Kriegsdiensten, unfern von Thionville das Gut Hayence mit bedeutenden Eisenwerken besaßen. Nachdem Lothringen in Folge des Nymweger Friedens in Frankreichs Besitz gekommen, übersiedelte Dominique von P., ein Sohn Simon’s, nach Trier, wo er die auf der Quinte – daher auch das Prädicat Quintenbach – an der Mosel gelegenen Eisenwerke bebaute und dort bis zum Ausbruche der französischen Revolution ansässig blieb. Während derselben und während der feindlichen Occupation des linken Rheinufers wurden die Bergwerke auf der Quint, welche namentlich durch ihr vorzügliches Gußeisen einen weitverbreiteten Ruf erlangt hatten, verwüstet und theils ganz zerstört, und die Familie übersiedelte nach [264] Bayern und Oesterreich, wo sie zur Zeit sich noch befindet, nachdem die vorerwähnten Eisenwerke auf der Quint bei der Einverleibung der Trier’schen Lande mit Frankreich der Familie für immer verloren gegangen waren. Johann Franz Pidoll erhielt von Kaiser Karl VI. mit Diplom ddo. Wien 18. Mai 1714 den Reichsritterstand; die Freiherrnwürde kam mit drei verschiedenen Diplomen in die Familie: zuerst erhielt sie mit Diplom ddo. Wien 20. April 1843 Karl Ritter von Pidoll, Hofrath bei dem k. k. Hofkriegsrathe; dann mit Diplom ddo. Wien 16. Juli 1850 sein Bruder, der Feldzeugmeister Johann Michael, und aus besonderer kaiserlicher Gnade wurde der Sohn Franz Friedrich des in der Schlacht bei Solferino an der Spitze seines Regiments gefallenen Obersten Gustav Ritter von Pidoll mit Diplom vom 1. September 1865 (Allerh. Entschließung ddo. 15. Jänner 1862) in den Freiherrnstand erhoben. Der Familienstand ist aus der Stammtafel auf S. 263 ersichtlich.

Wappen. In Roth ein goldener, mit drei schräglinks übereinander gesetzten fünfblättrigen goldbesamten rothen Rosen belegter linker Schrägebalken, welcher oben rechts von einem mit den Sicheln gegen die rechte Seite gekehrten silbernen Halbmonde und unten links von einem goldenen, mit einer blauen Schnur, deren Ende unten gegen die rechte Seite abhängt, umwundenen Kreisel (einer Quinte) begleitet ist. Auf dem Schilde ruht die Freiherrnkrone, auf der drei gekrönte Turnierhelme sich erheben. Der mittlere in’s Visir gestellte Helm trägt auf der Krone zwei offene, mit den Sachsen gegeneinander gekehrte Adlerflügel, wovon der rechte von Gold und Roth, der linke aber von Silber und Roth quergetheilt ist. Den Flügeln ist eine der im Schilde bezeichneten gleiche Rose eingestellt. Die Krone des rechten einwärts gestellten trägt einen mit schwarzen Mauersteinen, drei Zinnen und verschlossenem Thore versehenen Thurm, unter den Zinnen sind zwei Schießlöcher nebeneinander angebracht. Die Krone des linken nach einwärts gestellten Helms trägt einen geharnischten, ein blankes Schwert mit goldenem Gefäße zum Streiche schwingenden Arm. Die Helmdecken des mittleren Helms sind rechts roth mit Gold, links roth mit Silber belegt; jene des rechten beiderseits roth mit Silber, jene des linken beiderseits roth mit Gold belegt. Schildhalter: Zwei auswärtssehende geharnischte Männer, jeder mit einer Pikelhaube bedeckt und mit einem Schwert mit goldenem Gefäße umgürtet; jener zur Rechten hält mit der linken, jener zur Linken mit der rechten Hand den Schild, die freie Hand ist bei Beiden in die Hüfte gestemmt. [Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser (Gotha, Justus Perthes, 32°.) Jahrg. 1854, S. 380; Jahrg. 1855, S. 425; Jahrg. 1869, S. 636. – Kneschke (Ernst Heinr. Prof. Dr.), Neues allgemeines deutsches Adels-Lexikon (Leipzig 1859, Fr. Voigt, 8°.) Bd. VII, S. 143.]
[263]
Stammtafel der Freiherren Pidoll zu Quintenbach.
Simon de Pidoll.
Dominik de Pidoll.
Katharina de Chausse.
Johann Franz
1714 Ritterstand.
Johanna Helena du Thier von Offenberg.
Hubert
geb. 1691, † 1756.
Josepha Margaretha von Geissen
geb. 1701, † 1759.
Johann Franz (genannt Franz Joseph)
geb. 1738, † 1781.
Luise Freiin von Vorster
geb. 1750, † 1809[1].
Karl,1843 Freiherr,
geb. 1770, † 1849.
Maria Dittrich von Erbmannszahl
geb. 1788. † 1850.
Joh. Michael Joseph [S. 264]
1850 Freiherr,
geb. 1776, † 2. Juni 1865,
Claudine von Haymerle
geb. 1797, † 1861.
Franz Joseph
geb. 1772. †.
N. N.
Franz
geb. 25. Sept.
1811.
Amalia Cäcilia
Freiin von
Geusau
geb. 8 März
1823.
Amalia
geb. 12 December
1815.
vm. Steph. Freih.
Ambrozy de
Seden.
Ignaz
geb. 4. October
1818
Hermine Beraun
von Riesenau.

Karl Michael
geb. 13. December
1853.
Anton
geb. 28. Sept.
1825.
Maria Raab.
Claudine
geb. 1823.
Franz Karl
geb. 1820.
Gabriele von Mack
geb. 1826.

Karl
geb. 1847.
Gabriele
geb. 1848.
Michael
geb. 1851.
Franz
geb. 1853.
Gustav Karl [S. 262]
geb. 9. Juli 1812,
24. Juni 1859.
Wilhelmine Therese
von Eschernmann
geb. 24. Juni 1823,
† 25. September 1846.

Franz Friedrich
1862 Freiherr,
geb. 7. September 1846.

  1. Kneschke im „Allgemeinen deutschen Adels-Lexikon“, Bd. VII, S. 144, gibt als der Freiin Louise von Forster Geburtsjahr 1718 und Todesjahr 1796, hingegen das „Genealogische Taschenbuch der freiherrlichen Häuser“ 1855, S. 380, als ersteres das Jahr 1750, als letzteres das Jahr 1809 an.