BLKÖ:Piva, Giovanni
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 22 (1870), ab Seite: 376. (Quelle) | |||
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[377] Bäder von Santa Maria della Neve in Comano und dann insbesondere die Regelung des Etschflusses bei Cadino, wodurch von P. jede weitere Gefahr einer Ueberschwemmung, von welcher Stadt und Gebiet von Trient bisher so viel zu leiden hatten, nunmehr vollständig beseitigt wurden. Nun kam P. als Bau-Inspector nach Bressanone; vier Jahre war er auf diesem Posten thätig, als er sich um die Stelle eines Kreis-Ingenieurs in Trient bewarb, sie auch erhielt, jedoch um nicht lange dort zu bleiben, da er schon drei Monate später zum Baudirector von Triest ernannt wurde. Auch daselbst war seine Thätigkeit von sehr kurzer Dauer, denn bald nach Antritt seiner Stelle in Triest starb er im Alter von 55 Jahren. Ein Jahr vor seinem Tode wurde er für seine Verdienste mit dem goldenen Verdienstkreuze mit der Krone ausgezeichnet. Aus seiner Ehe mit Theresia De Villas hinterließ er einen Sohn Peter und zwei Töchter.
Piva, Giovanni (Architekt, geb. zu Pergine im Trienter Gebiete im Jahre 1800, gest. zu Triest 28. April 1845). P. legte seine Studien an der Hochschule zu Padua zurück und trieb mit besonderem Eifer mathematische und technische Wissenschaften. Sich dem Baufache widmend, wurde er nach kurzer Praxis Wegmeister zu Borgo in Valsugana und dann Kreis-Adjunct in Roveredo. Schon auf diesem unteren Posten trug er durch seine Kenntnisse und Einsicht wesentlich bei zur Ausführung der prächtigen Straße, welche auf einer Strecke von 40 Meilen das Gebiet von Trient mit jenem von Bassano verbindet und bei welcher, da sie durch enge Gebirgsschluchten und durch Thäler führt, die von der reißenden Brenta und anderen wilden Gebirgswässern durchzogen werden, zahllose und mitunter höchst bedeutende Hindernisse zu beseitigen waren. Vorzüglich aber war es Roveredo, wo P. seine technische Tüchtigkeit entfaltete. Idee, Entwurf und Ausführung der großartigen Straßen von Limaro nach den Judicarien und von Ponale nach dem Gardasee sind ganz Piva’s Werk und geben Zeugniß von seiner nicht gewöhnlichen technischen Tüchtigkeit; es waren da Abgründe zu überbrücken, Felsen zu sprengen, Gebirgswände zu durchbrechen, Dämme aufzurichten, kurz, solche großartige Hindernisse zu besiegen, daß, wenn man vor einem Jahrhunderte dem regierenden Bischofe von Trient ein derartiges Straßenproject vorgelegt hätte, man sich, wie sein Nekrologist schreibt, der Gefahr ausgesetzt haben würde, für einen Narren erklärt zu werden. Andere Werke Piva’s sind: die großartige Steinbrücke bei Rubaccione über die Etsch, der Friedhof von Roveredo, die herrliche Wasserleitung dieser Stadt, die- Diavoletto (Triester Blatt, 4°.) 1855, Nr. 147, S. 587: „Necrologia“.