BLKÖ:Plöch, Johann Michael

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Pleyer, Joseph
Nächster>>>
Plößl, Simon
Band: 22 (1870), ab Seite: 440. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Johann Michael Plöch in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Plöch, Johann Michael|22|440|}}

Plöch, Johann Michael (Chorregent und Schulmann, geb. in Niederösterreich im Jahre 1775, Todesjahr unbekannt, lebte noch im Jahre 1846). Der Sohn eines Schulmeisters einer unbedeutenden Bauerngemeinde. In frühester Jugend schon zeigte er Talent für die Musik, und der früher als Regenschori im nachmals aufgehobenen Kloster Berneck angestellt gewesene Priester Sinel, ein vortrefflicher Musiker und Orgelspieler, der nämliche, der auch Lehrer [441] des berühmten Pleyel [s. d. S. 436] gewesen, unterrichtete den kleinen Plöch in der Musik. Dort machte der Knabe tüchtige Fortschritte; er widmete sich dann dem Lehramte und war zuletzt Regenschori und Director der Hauptschule in Stockerau. Auf diesem Posten hat P. als Schulmann und Musicus Großes geleistet. Durch ein volles Jahrhundert hindurch hatte er sich durch die musikalische Bildung zahlloser reichbegabter Schüler, deren ein Theil nun seinerseits wieder Schüler bildete, gleichwie nicht minder durch gelungene Aufführung großer Tonstücke, wozu auf seine Einladung oft die ersten Tonsetzer und Tonkünstler der nahen musikberühmten Hauptstadt herbeigeströmt waren, unbestreitbare Verdienste erworben. Der reiche Ertrag aber dieser Musikfeste floß den Ortsarmen und den in Feldzügen verstümmelten Kriegern zu. Im Jahre 1846 am 20. April wurde P. im Rathhaussaale zu Stockerau in Würdigung seiner vieljährigen verdienstvollen Leistungen mit der mittleren goldenen Civil-Ehrenmedaille am Bande ausgezeichnet, und bei dem vom Magistrate veranstalteten Festmahle ihm von seinen ehemaligen Schülern ein schöner silberner Ehrenbecher überreicht. Im Jahre 1846 lebte P. noch, damals bereits ein Greis von 71 Jahren.

Wiener allgemeine Musik-Zeitung. Redigirt von Dr. August Schmidt (4°.) I. Jahrg. (1841), Nr. 28: „Gallerie jetztlebender, um die Tonkunst verdienter Schulmänner und Chorregenten“; – VI. Jahrg. (1846), Nr. 59: „Des Chorregenten J. M. Plöch goldene Ehrenfeier“.