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BLKÖ:Plenciz, Marcus Anton von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Plenciz, Joseph von
Band: 22 (1870), ab Seite: 420. (Quelle)
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Plenciz, Marcus Anton von (Arzt, geb. zu Salcan bei Görz 28. April 1705, gest. 25. November 1786). Besuchte das Gymnasium und die Humanitätsclassen zu Görz, hörte die Philosophie und die Medicin zu Wien; dann begab er sich nach Italien, besuchte in Padua die Vorträge des berühmten Morgagni und anderer ausgezeichneter Aerzte dieser Hochschule, erlangte an derselben die medicinische Doctorwürde und kehrte dann nach Wien zurück. Daselbst begann er im Jahre 1735 die Praxis, mußte sich aber, da seine Paduaner Doctorwürde nicht anerkannt wurde, neuerdings den strengen Prüfungen unterziehen und konnte erst jetzt die Aufnahme in die medicinische Facultät der Wiener Hochschule erlangen. Als von van Swieten die Reform der medicinischen Studien durchgeführt wurde, besuchte P. von Neuem die Vorträge über Anatomie und Chemie. P. war als Schriftsteller in seinem Fache thätig und sind von ihm folgende Schriften erschienen: „Opera medico-physica in IV tractatus digesta“ (Viennae 1762, Trattner, gr. 8°.), der erste Theil handelt von der Ansteckung und deren Ursachen; der zweite von dem Ursprunge, Fortgange und Heilung der Blattern; der dritte von dem guten und bösartigen Scharlachausschlage, der vierte vom Erdbeben, besonders von dem, welches im Jahre 1755 wüthete; – „Diss. phys. oeconomica, s. nova ratio frumenta aliaque legumina quam plurimis annis integra salvaque conservandi“„ (ibid. 1764, 8°.); – „Tractatus de Scarlatina, olim cum aliis eiusdem operibus, nunc vero separatim et ab auctore ipso novis observationibus auctus“ (ibid. 1780, 8°.), von diesem letzteren Werke erschien eine deutsche Uebersetzung, besorgt von J. P. G. Pflug, unter dem Titel: „Abhandlung vom Scharlachfieber“ (Kopenhagen 1779, 8°.). P. zählte zu den gelehrteren Aerzten der Wiener Hochschule des vorigen Jahrhunderts und wurde von der Kaiserin Maria Theresia, welcher seine „Opera medico physica“ gewidmet sind, in Anerkennung seiner wissenschaftlichen Leistungen im Jahre 1770 in den Adelstand erhoben. Weil er die Herzogin von Savoyen, eine geborne Fürstin von Liechtenstein, zu einer Stiftung von 14 Stellen für Alumnen im Priesterhause zu Görz bewogen hatte, verliehen ihm die Stände von Görz und Gradisca für sich und seine Nachkommen die Herr- und Landmannschaft in beiden Grafschaften. Auch sein Sohn Joseph [s. d. Vor. S. 419] war ein ausgezeichneter Arzt.

Dieselben Quellen, welche bei seinem Sohne Joseph verzeichnet stehen.