BLKÖ:Pomezanska, Maria

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Pompéri, Johann
Band: 23 (1872), ab Seite: 94. (Quelle)
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Pomezanska, Maria (polnische Schriftstellerin, geb. in Galizien im Jahre 1806, gest. zu Rowno im Sanoker Kreise Galiziens 15. Februar 1862). Die Tochter des[WS 1] polnischen Edelmannes Chlędowski, die sich mit einen Herrn Pomezanski verheirathete. Sie trat zu Anbeginn der Vierziger Jahre in mehreren Lemberger Unterhaltungsblättern als im „Dziennik mod“ (Modezeitung). in den „Rozmaitosci“ (einem mit dem Regierungsblatte zugleich herausgegebenen Unterhaltungsblatte, deutsch Miscellen) mit einigen Erzählungen auf. Später fanden ihre Arbeiten im „Dziennik literacki“ (literarisches Tageblatt), in den „Nowiny“ (Neuigkeiten) und der Krakauer Zeitung „Czas“ (die Zeit), Aufnahme. Von diesen Arbeiten sind zu nennen im Dziennik mod 1843: „Wilija sv. Jędrzeja“, d. i. der Vorabend des St. Andreastages; – 1844: „Jarmark w Krośnie“, d. i. der Jahrmarkt zu Krosno; – 1845: „Porękawiczne“, d. i. das Nadelgeld, und 1846: „Obrazy fanstastyczny“, d. i. Phantasie-Gemälde; – in den Rozmaitości 1845: „Czarne pierścienie“, d. i. die schwarzen Ringe; – : im Dziennik literacki 1853: „Kilka godzin w Krosnie“, d. i. etliche Stunden in Krosno; – in den Novinny 1854: „Nie ufaj sobie“, d. i. Traue dir selbst nicht, und im Czas 1854: „Dwie nieboszczki“, d. i. die beiden Seligen. Im Jahre 1853 trat sie mit einem größeren, selbstständigen Werke, einer dreibändigen Erzählung, betitelt: „Gertruda Komorowska“ (Lemberg 1853 u. Tit. Aufl. 1856, 8°.) auf, welche damals, ungeachtet ihrer Gebrechen in Form und Inhalt, viel gelesen wurde. Sie behandelt darin die Geschichte der Heirath eines Grafen Potocki mit der durch ihr trauriges Geschick bekannt gewordenen Gertrude Komorowska, welchen Stoff auch der zu früh hingeschiedene Dichter Malczewski in seinem reizenden Gedichte „Maryja“ verherrlicht und noch andere Schriftsteller [vergleiche Artikel Potocki, unter Gertrude, Nr. 18. in diesem Bande] behandelt haben. Als Schriftstellerin hatte Frau P. keine Bedeutung, es wäre denn, daß sie den Reigen der polnischen Frauen in Galizien eröffnete, welche sich in der Feder versuchten. Ihre Gebrechen in der ästhetischen Richtung müssen wohl zum Theil durch die Verhältnisse einer Zeit erklärt und entschuldigt werden, in welcher in Galizien alle nationale Literatur unterdrückt und überhaupt alle geistige Cultur tief im Argen war.

Encyklopedyja powszechna, d. i. Allgemeine Encyklopädie (Warschau, S. Orgelbrand, gr. 8°.) Bd. XXI, S. 297.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: der.