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BLKÖ:Prugger, Leopold

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Prüfer, Karl
Band: 24 (1872), ab Seite: 25. (Quelle)
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Prugger, Leopold (Schulmann, geb. zu Mölten in Tirol 18. October 1805, gest. zu Botzen 11. Februar 1865). Der Sohn eines armen Schullehrers aus Mölten, erhielt P. den ersten Unterricht im Gesange von seinem Vater, welcher nebst dem Lehramte auch die Stelle eines Organisten versah. Mit eilf Jahren kam er als Sängerknabe nach Botzen, besuchte später die ersten vier Classen des Gymnasiums und widmete sich hierauf dem Lehrfache. Zuerst war P. Lehrer in den angesehensten Familien von Botzen, und seine ausgezeichnete Lehrmethode, wie auch die liebevolle und humane Behandlung der Kinder lenkten die allgemeine Aufmerksamkeit auf ihn, so daß er im Jahre 1822 eine Lehrerstelle an der Hauptschule zu Botzen erhielt. In dieser Stellung wirkte P. nun durch 37 Jahre unermüdlich, zuerst als Lehrer in allen Classen und die letzten fünf Jahre als Lehrer in der Kalligraphie und im Zeichnen, bis ihn Gesundheitsrücksichten zwangen, in den Ruhestand zu treten. Das große Vertrauen, welches sich P. durch seine unerschütterliche Rechtlichkeit erworben, bewog die beiden Gemeinden Zwölf-Malgreien und Gries, ihn zu ihrem Cassier und nach seiner Pensionirung auch als Secretär anzustellen. Einen großen und weitverbreiteten Ruf erlangte er in der Schützenwelt. Seit 1833 in den Schützenbund zu Botzen aufgenommen, fungirte P. seit 1846 als Schützenrath, war im Kriegsjahre 1848 Oberlieutenant in der Botzner Schützencompagnie und zog mit derselben in den Kampf an die Landesgrenze. Im Jahre 1864 wurde er zum Unterschützenmeister am Botzner Hauptschießstande erwählt. Als Schütze entwickelte P. eine sehr erfolgreiche Thätigkeit in Verbesserung der Scheibenstände u. s. w. Auch erfand er einen nach ihm benannten „Conus-Maßstab“ zum genaueren Ausmessen der Schüsse. P. galt in dieser Richtung als solche Autorität, daß man sich in streitigen Fällen mit besonderer Vorliebe an ihn um Entscheidung wandte. Auch war P. ein großer Freund der Musik und des Gesanges, und als solcher Mitglied und Senior der Botzner Liedertafel und mehrerer anderer Vereine. P. starb nach mehrwöchentlichem Leiden im 59. Lebensjahre.

Volks- und Schützenzeitung (Innsbruck, 4°.) 1865, Nr. 21; „Nekrolog“. – Bozner Zeitung 1865, Nr. 37: „Nekrolog“.