BLKÖ:Rediff, Johann Baptist von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 25 (1873), ab Seite: 111. (Quelle) | |||
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[112] enthalten – im Jahre 1853 war sie bereits auf 36.742 fl. R. W. gestiegen, dann aber wieder beträchtlich gefallen. Die aufeinander folgenden Wohlthäter der genannten Stiftung sind der nordamerikanische General-Vicar Stephan Raffeiner [Bd. XXIV, S. 223], der ein Capital von 12.600 fl. der Stiftung zuwandte; der Brixener infulirte Dompropst Johann Nep. Joseph Duille, durch den die Stiftung um eine Jahresrente von 175 fl. ö. W. vermehrt wurde; das Fräulein Maria Ursula Meßner, welche 4000 fl. ö. W., und Marianne Gräfin Eßterházy, welche 12.000 fl. ö. W. dem Stifte legirte. Auch über den Inhalt dieser Stiftungen, wie über die Lebensumstände der Stifter gibt der schon erwähnte Programm-Aufsatz nähere Aufschlüsse. Noch sei bemerkt, daß der Name Rediff in den Urkunden bald Radif, Rädif, Redif und Rediff geschrieben erscheint, der letzten Schreibweise, Rediff, bediente er sich selbst. Auch ist Rediff’s Erhebung in den Adelstand nirgends ersichtlich.
Rediff, Johann Baptist von (Humanist, geb. zu Burgeis im Vintschgau in Tirol, Geburtsjahr unbekannt, gest. zu Wien im Jahre 1736). Sein Vater Mathias war aus Kärnthen in das Tiroler Vintschgau eingewandert, wo er sich zu Burgeis als Kaufmann niederließ. Aus seiner Ehe mit Ursula Schwarz hatte er einen Sohn Johann Baptist, den der Vater seiner besonderen Talente wegen studiren ließ. Nach Beendigung der Studien trat dieser in den Staatsdienst, in welchem er rasch von Stufe zu Stufe stieg und zuletzt die Stelle eines kaiserlichen Hofkriegsrathes und Bevollmächtigten der ganzen tirolischen Landschaft am kaiserlichen Hofe erlangte. In dieser Eigenschaft behielt er sein Vaterland treu im Auge und war für dessen Bestes, sobald sich ihm Gelegenheit darbot, auf das Eifrigste thätig. Als in den Kriegsjahren 1733 und 1734 die Grenzen Tirols vom Feinde bedroht wurden, sendete Rediff von Wien aus Gewehre, Bajonnete und Kugeln aus eigenen Mitteln in’s Land, dem er auch sonst noch mit Rath und That große Dienste leistete. Besonders verdient machte sich R. um die Gründung des Gymnasiums in Meran, dessen Convict die Entstehung ihm verdankt. Als nämlich die Benedictiner von Marienberg die Absicht hatten, ein Gymnasium in Meran zu errichten, stellten sich ihnen mannigfaltige Hindernisse entgegen, zu deren Beseitigung wesentlich Rediff beigetragen hatte, der damals als Hofagent in Wien lebte und an den sich in dieser Angelegenheit der damalige Marienberger Abt Johann Baptist Murr gewendet hatte. In der That erwirkte Rediff den kaiserlichen Erlaß vom 14. Juli 1725, mit welchem den Marienberger Mönchen die Errichtung eines Gymnasiums, aber nur für die unteren Classen und mit höchst beengenden Verhältnissen, gestattet wurde. Auf neuerliche Bitten und Vorstellungen des genannten Prälaten erlangte Rediff einen zweiten kaiserlichen Erlaß vom 11. Juni 1727, welcher den Benedictinern die Vermehrung des Gymnasiums mit Humanitätsclassen einräumte. Aber Rediff blieb dabei nicht stehen, sondern sprach sich schon in einem Schreiben an den Abt vom 24. März 1731 über seine Absicht aus, an dem Meraner Gymnasium ein Knabenstift zu errichten, worüber denn auch am 21. Juli 1736 das Stiftungslibell ausgefertigt wurde. Rediff verfügte zu diesem Zwecke anfänglich die Summe von 6000 fl., welche nach dem Ableben seiner Frau noch um 4000 fl. vermehrt wurde und ursprünglich für sechs, dann für acht Zöglinge bestimmt war. Im Wechsel der Zeitläufte nahm diese Summe bald ab, bald zu – die Darstellung dieser Umstände ist in dem in den Quellen bezeichneten Programm-Aufsatze des Prof. Basil Schwitzer- Programm des kais. kön. Gymnasiums zu Meran für das Schuljahr 1865/66 (Innsbruck 1866, Wagner, 4°.) S 1: „Geschichte des Rediff’schen Convictes“. Von Basilius Schwitzer.