BLKÖ:Regenhart, Alois

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Nächster>>>
Regent, Karl
Band: 25 (1873), ab Seite: 130. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Alois Regenhar in Wikidata
GND-Eintrag: 1027523404, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Regenhart, Alois|25|130|}}

Regenhart, Alois (Industrieller, geb. zu Wien 16. Mai 1815, gest. zu Freiwaldau in Schlesien im März 1871). Sein Vater Alois R. und dessen Bruder Jacob gründeten das noch heute blühende Geschäft im Jahre 1811 im Sternhofe in Wien. Im Jahre 1846 trat der Sohn Alois als Compagnon in dasselbe und wurde im Jahre 1856 Chef des Handlungshauses „Gebrüder Regenhart u. Comp.“ in Wien und öffentlicher Compagnon der k. k. priv. Leinen- und Tischzeugfabrik von Raymann u. Comp.[WS 1] zu Freiwaldau in Schlesien. Im Jahre 1850 wurde er in Folge seiner im Concurrenzwege hergestellten Damasttafelwäsche mit eingewebtem kais. Adler und Hauswappen zum k. k. Hofzeuglieferanten ernannt und ebenso von mehreren Erzherzogen dazu erwählt. Im Jahre 1859 gelang ihm mit seinem Compagnon die Erzeugung von Rumburger und Irländer Linnen im kais. österr. Schlesien, wodurch Tausenden von Arbeitern eine reichliche Erwerbsquelle gesichert wurde. Im Gewerbeverein in Wien hielt er Vorträge über die Leinwand-Industrie, welche über Beschluß des Vereins in Druck gelegt wurden, und durch diese Denkschriften über [131] die Verbesserung und Hebung der Linnen-Industrie in Oesterreich, ferner durch seine theils mündlichen, theils schriftlichen Veröffentlichungen über die Zweckmäßigkeit der Verwendung von Baumwollstoffen für die k. k. Armee und deren Einfluß auf die Leinwand-Industrie, wuchs seine Bedeutung in gewerblichen und in Fachkreisen, so daß, als im Jahre 1861 der Wiener Gemeinderath aus freier Wahl und dem Vertrauen seiner Bürger hervorging, auch R. in denselben gewählt wurde. Auf diesem Posten wirkte R. zum Besten seiner Vaterstadt in so ersprießlicher Weise, daß er bei einer neuen Bürgermeisterwahl einen Platz auf der Liste der Candidaten um diesen Posten fand. Ganz besondere Thätigkeit entfaltete er als Obmann der Stadterweiterungs-Commission, in welcher Eigenschaft er der Herstellung des Stadtparkes, dem schnellen Ausbau und der Pflasterung der Ringstraße seine ganze Sorgfalt widmete und sich auch um die Erwerbung des Rathhausplatzes am Parkringe, wie um den Ausbau der Thürme an der Votivkirche verdient machte. Nicht mindere Thätigkeit entfaltete er als Vicepräsident der Handelskammer und zweiter Vicepräsident des Gewerbevereins. Im Jahre 1859 gründete R. eine Stiftung für den Verein zur Beförderung der gewerblichen Kunst. Schon vorher mit dem Ritterkreuze des Franz Joseph-Ordens ausgezeichnet, erhielt er nach der Pariser Ausstellung im Jahre 1867 das Comthurkreuz dieses Ordens. Sein Leichnam wurde von Freiwaldau nach Wien überführt und in der Familiengruft zu Perchtoldsdorf bei Wien beigesetzt.

Die neuen Väter der Großcommune Wien, hervorgegangen aus der freien Wahl und dem Vertrauen ihrer Mitbürger im Jahre 1861. Von Moriz Bermann und Franz Evenbach (Wien 1861, Keck u. Comp., 8°.) S. 15. – Fremden-Blatt. Von Gustav Heine (Wien, 4°.) 1871, Nr. 76.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Regenhart & Raymann (Wikipedia).