BLKÖ:Roller, Severin
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 26 (1874), ab Seite: 300. (Quelle) | |||
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[301] Gefechten. Er bekleidete zuletzt die Stelle eines Rittmeisters, und als er am 3. September mit seiner Abtheilung auf einen Zug Kosaken stieß, traf ihn in dem nunmehr entstandenen Gefechte eine feindliche Kugel, die ihn sofort tödtete.
Roller, Severin (Insurrections-Officier im polnischen Aufstande des Jahres 1863, geb. zu Tarnow im Jahre 1828, gefallen am 3. September 1863 im Scharmützel bei Panasówka). Im Alter von 17 Jahren trat er, als Cadet in die österreichische Armee, und zwar in ein Huszaren-Regiment. Als im Jahre 1848 in Ungarn die Revolution ausbrach, versuchte es R., mit einer Abtheilung Huszaren zu den Rebellen in Ungarn zu stoßen, wurde aber in Sambor angehalten, sofort festgenommen und in das Gefängniß nach Lemberg abgeführt. Nach neunmonatlicher Untersuchungshaft erfolgte seine Verurtheilung, infolge welcher er als gemeiner Soldat in das 3. Huszaren-Regiment eingetheilt wurde. Durch sein tadelloses Verhalten und seine geschickte Verwendung gelang es ihm, im Jahre 1854 zum Lieutenant befördert zu werden. Bald darauf aber trat er aus dem Regimente aus, verheirathete sich mit dem polnischen Edelfräulein Natalie Rokoszowska und ließ sich im galizischen Podolien nieder. Als aber im Jahre 1863 neuerdings der polnische Aufstand ausbrach, trat auch R. unter die Fahnen der Aufständischen und kämpfte zuerst in der von Gustav Zakrzewski, später in der von Cwiek befehligten Truppe. Der Krakauer Zeitung „Czas“ zufolge hatte R. in der von Lelewel geführten Abtheilung gefochten. Er bewährte sich daselbst sowohl in Herbeischaffung des erforderlichen Kriegsmaterials, sowie als tapferer Kämpe in den verschiedenen- Pamiątka dla rodzin polskich, krótkie wiadomości biograficzne o straconych na rusztowaniach, rozstrzelanych, poległych na placu beju i t. d. od roku 1861–1866 ze źródeł i akt urzędowych, dzienników polskich, podań ustnych, osób wiarogodnych i towarzyszy broni, zebrał i ułożił Zygmunt Kolumna. Z wstępem napisanym przez B. Bolesławitę, d. i. Erinnerung für polnische Familien, oder kurze biographische Nachrichten der in den Jahren 1861–1866 bei den Rüstungen Erlegenen, Erschossenen, im Felde Gebliebenen, im Kerker, auf der Flucht und im Exil in Sibiren Gestorbenen. Gesammelt aus amtlichen Quellen und Acten, aus polnischen Zeitungen, mündlichen Ueberlieferungen glaubwürdiger Personen und Waffengefährten von Sigmund Kolumna (Krakau 1868, Jaworski, 8°.) Bd. II, S. 234. –