BLKÖ:Rosenegger, Lorenz

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Rosenegger, Joseph
Band: 27 (1874), ab Seite: 22. (Quelle)
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Noch sind zu erwähnen:

1. Lorenz Rosenegger (geb. zu Salzburg, wo er im 18. Jahrhunderte lebte). Er war Kunstarbeiter zu Hallein, und als der Salzburger Fürstbischof Andreas Jacob aus dem Hause Dietrichstein die Idee ergriff, im Parke des Lustschlosses Hellbrunn bei Salzburg das wohl jedem Besucher Salzburgs bekannte mechanische Theater, welches in 113 beweglichen und 143 unbeweglichen Figuren die verschiedenen Handwerke vorstellt, zu errichten, so wurde Lorenz R.. der ob seiner Geschicklichkeit in mechanischen Arbeiten einen Ruf besaß, mit der Ausführung desselben betraut. R. übernahm den Auftrag nebst Errichtung einer damit zu verbindenden Orgel gegen den Betrag von 350 fl. Reichswährung. Aber bald zeigte es sich, daß er um diesen Preis die Arbeit nicht in der festgesetzten Zeit auszuführen im Stande sei. Er bat daher um Verlängerung der Zeitfrist und um einen Geldzuschuß. Nun begannen die Chikanen gegen den armen Rosenegger; man sperrte ihm den Gehalt, gab ihm Festungsarrest, schickte ihm, nachdem er aus demselben entlassen worden, einen Corporal als Execution in’s Haus, den er bezahlen mußte; und unter solchen Peinigungen und Mißhandlungen vollendete er im October 1752 das Werk, wozu er etwa vier Jahre gebraucht hatte. G. Pichler in der unten angeführten Quelle gibt genaue Nachricht über die nichtswürdigen Quälereien, welche der arme Rosenegger auszustehen gehabt. Ob er ein Verwandter der beiden Gärtner Joseph und Sebastian, ist nirgends angedeutet, aber wahrscheinlich. Dieses unter so traurigen Umständen fertig gewordene Werk wurde in neuerer Zeit wieder restaurirt. [Frankl (L. A.), Sonntagsblätter (Wien, 8°.) III. Jahrg. (1844), S. 315: „Die Automaten zu Hellbrunn“.] –