BLKÖ:Rothbauer, Ferdinand
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 27 (1874), ab Seite: 104. (Quelle) | |||
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[105] das Beamten-, Diener- und Forstpersonale der Herrschaften Feldsberg, Eisgrub, Hohenau, Rabensburg, Lundenburg u. s. w. Auch besorgte er mehrere Jahre hindurch unentgeltlich die Ordination im Spitale der barmherzigen Brüder zu Feldsberg, und wurde im März 1835 als Gerichtsarzt beeidet. Durch seine Geschicklichkeit wuchs sein Ruf in der ganzen Umgegend, und als Impfarzt erhielt er von der Regierung im Jahre 1847 den ersten und im Jahre 1851 den zweiten Impfpreis für seine hervorragenden Leistungen auf diesem Gebiete. R. war auch als Schriftsteller in seinem Fache thätig und hat mehrere Aufsätze in medicinischen Zeitschriften veröffentlicht. Ueberdieß war er ein gründlich gebildeter Musicus, Meister auf dem Clavier und dem Violoncell, der in Feldsberg ein seiner Zeit berühmtes Streichquartett organisirt und durch mehrere Jahre gehalten hat. Auch als Compositeur thätig, hat R. einige Compositionen im Stich herausgegeben, mehrere aber in Handschrift hinterlassen. Aus seiner (am 9. Juli 1835) geschlossenen Ehe mit Constanze Edlen v. Amon (gest. 14. April 1867) sind außer zwei Töchtern zwei Söhne vorhanden: Constantin (geb. 26. December 1839), k. k. Oberlieutenant und Besitzer der silbernen Tapferkeits-Medaille, und Ferdinand (geb. 10. Mai 1841).
Rothbauer, Ferdinand (Arzt, geb. zu Unterreichenstein in Böhmen 2. October 1805, gest. zu Feldsberg in Niederösterreich 21. Mai 1855). Sein Vater Anton war Rector und Syndicus zu Unterreichenstein in Böhmen und starb als solcher am 17. November 1815. Seine Erziehung erhielt Ferdinand im Elternhause, später im Benedictinerstifte Seitenstätten, wo er im Jahre 1823 das Gymnasium beendete, worauf er die Wiener Hochschule bezog, an derselben Philosophie und Medicin hörte und in den Jahren 1833 und 1834 die medicinische Doctorwürde und das Magisterium der Geburtshilfe erlangte, bei welcher Gelegenheit er eine Inaugural-Dissertation, welche die Schriftsteller über die Pest im 15. und 16. Jahrhundert zum Gegenstande hat, herausgab. Im November 1834 ließ er sich zu Feldsberg in Niederösterreich als praktischer Arzt nieder und wurde im folgenden Jahre fürstlich Liechtenstein’scher Hausarzt für- Handschriftliche Notizen.