BLKÖ:Rothmüller, Anton

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 27 (1874), ab Seite: 113. (Quelle)
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Rothmüller, Anton (Maler, Geburtsort und Jahr unbekannt. Zeitgenoß). In den Vierziger-Jahren lebte er als Director der fürstlich Eßterházy’schen Gemälde-Gallerie in Wien und Nagler nennt ihn einen „vielseitig thätigen Mann“, ohne jedoch über diese Vielseitigkeit seiner Thätigkeit einigermaßen Auskunft zu geben. Die obgenannte Directorstelle bekleidete er bereits um die Mitte der Zwanziger-Jahre, in welcher Zeit er für das von ihm erfundene Verfahren: Steine und Kupferplatten mit Oelfarben zu coloriren und den Oelgemälden ähnliche Abdrücke zu machen, ein fünfjähriges Privilegium erhielt. Sein Verfahren, solche wohlfeile Blätter mit Oelfarben zu erzeugen, nannte er „Oleschalkographie“. Nagler bemerkt, daß Rothmüller dafür ein zwanzigjähriges Privilegium erhalten habe. Da dasselbe mit Decret vom 14. Jänner 1825 ihm ursprünglich nur auf fünf Jahre ertheilt worden, so mußte es ihm also später verlängert worden sein. In den Kunstausstellungen waren seine Arbeiten nicht zu sehen, wohl aber erschienen dieselben in zwei größeren Sammelwerken, welche vor Jahren die bekannte Wiener Kunsthandlung Paterno herausgegeben hat. Die eine ist eine „Sammlung von Ansichten von Wien und dessen Umgebung“ (1/4 Fol. Jes., H. 51/2 Zoll, Br. 71/2 Zoll), welche nebst ihm auch noch Chapuy, A. Kaiser und Sandmann nach der Natur gezeichnet und lithographirt haben, das Werk besteht aus 62 Blättern; an der [114] zweiten, betitelt: „Sammlung von Ansichten der Eisenbahn von Payerbach bis Gratz“, arbeitete er mit Chapuy und Sandmann, sie hat dieselben Dimensionen wie die vorige und zählt 26 Blätter. Nähere Nachrichten über den Künstler, der wohl schon todt sein mag, sind nicht vorhanden.

Frankl (L. A. Dr.), Sonntagsblätter (Wien, 8°.) II. Jahrg. (1843), S. 842, über seine „Ansichten von Reichenau“. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. XIII, S. 468.