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BLKÖ:Rudolf, auch Rudolph, Vincenz

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Rudolf, J.
Band: 27 (1874), ab Seite: 227. (Quelle)
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Rudolf, auch Rudolph, Vincenz (Propst zu St. Sigismund in Ofen, geb. zu Neu-Ossegg in Böhmen 29., n. A. 30. Mai 1796, gest. zu Ofen 10. März 1865). Widmete sich dem geistlichen Stande, trat am 25. November 1817 zu Prag in den Orden der Kreuzherren mit dem rothen Sterne, erlangte 1819 die Priesterweihe und trat im folgenden Jahre als Caplan zu Karlsbad in die Seelsorge. Im Jahre 1827 wurde er Prediger zu Franzensbad und 1836 als Administrator nach Ofen berufen, wo er bereits im folgenden Jahre zum Propste von St. Sigismund ernannt wurde. In den Revolutionsjahren 1848 und 1849 hielt er treu zum Kaiser, machte die Belagerung Ofens unter dem heldenmüthigen Hentzi [Bd. VIII, S. 317) mit und mußte, da das Burgpfarrgebäude zusammengeschossen wurde, mit seinen beiden Cooperatoren Zuflucht in der Kirche suchen. Als nach dem Falle Ofens die rebellischen Honvéds in die Kirche drangen, wurde durch des Propstes Rudolf Geistesgegenwart und Muth die königliche Gruft vor der von den Rebellen beabsichtigten Schändung gerettet. Der Propst, der schon 1847 mit dem Ritterkreuze des Leopold-Ordens ausgezeichnet worden, erhielt in Würdigung seiner vorerwähnten [228] Haltung im Jahre 18530 das goldene Kreuz pro piis meritis. Im Jahre 1851 wurde er Director der Realschule und 1854 erzbischöflicher Commissär des k. k. Gymnasiums in Ofen. Propst Rudolf starb im 70. Lebensjahre.

Kleines biographisches Lexikon, enthaltend Lebensskizzen hervorragender, um die Kirche verdienter Männer (Znaim 1862, Lenck, 8°.) S. 244. – Bohemia (Prager polit. u. belletrist. Blatt, 4°.) 1865, Nr. 59, Beiblatt S. 716. – Wiener Zeitung 1865, Nr. 59, S. 760. –