BLKÖ:Ryba, Joseph Ernst

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Rybay, Georg
Band: 27 (1874), ab Seite: 324. (Quelle)
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Ryba, Joseph Ernst (Arzt und Fachschriftsteller, geb. zu Rozmital in Böhmen 21. März 1795, gest. zu Prag 2. März 1856). Ein Sohn des als Schulmann und Musicus ausgezeichneten Jacob Johann R., dessen Lebensskizze eben mitgetheilt wurde. Die erste Erziehung erhielt der Sohn im Elternhause, im Jahre 1806 aber schickte ihn der Vater nach Prag, wo er die Theiner Hauptschule besuchte. Dann setzte er seine Studien am Gymnasium in [325] der Altstadt, und als er sich dem ärztlichen Fache zuwendete, an der Hochschule in Prag fort, wo er am 11. September 1824 daraus die Doctorwürde erlangte. Bei dieser Gelegenheit gab er die Inaugural-Dissertation: „De statu febrium nervoso in genere, comment. analytico nosologica“ (Pragae 1825, Kronberger u. Rziwnatz, 8°. maj.) heraus. Früher schon trat er den praktischen Dienst an, zunächst als unbesoldeter chirurgischer Praktikant im allgemeinen Krankenhause und dann als Assistent der Augenklinik und wendete sich nach erlangter Doctorwürde vornehmlich der Behandlung der Augenkrankheiten zu und wurde im Jahre 1828 zum Physicus der kön. ständischen Augenheilanstalt für Böhmen ernannt. Später wurde er Professor der Augenheilkunde an der Prager Hochschule. Er war auch Schriftsteller auf ärztlichem Gebiete und seine zuerst 1836 herausgegebene Schrift: „Karlsbad und seine Mineralquellen“ erschien in zweiter umgearbeiteter und mit nachträglichen Zusätzen vermehrter Auflage (Prag 1844, gr. 8°.) mit einer geognostischen Karte (in gr. 4°.). Kleinere Arbeiten erschienen in verschiedenen Sammelwerken, so in den Jahrbüchern des böhmischen Museums 1830: „Ueber das Alterthum der Teplitzer Badeanstalten“; – in Ammon’s „Zeitschrift für Ophthalmologie“: „Beschreibung zweier Falle von behaarten Muttermälern der Hornhaut“; – in De Carro’s „Almanach de Carlsbad[WS 1] 1834: „Ueber den äußerlichen Gebrauch der Karlsbader Thermaldämpfe und des Karlsbader Säuerlings in Augenkrankheiten“. Auch in čechischer Sprache schrieb er, und zwar im Časopis českého Museum 1832: eine Abhandlung über die Cholerakrankheit (o nemoci choleře orientální), und im Jahre 1837 eine Beurtheilung des von Krombholz veröffentlichten Generalrapports über die asiatische Cholera in Prag. In der medicinischen Vierteljahrschrift für praktische Heilkunde, welche die medicinische Facultät in Prag herausgibt und deren Redacteur R. einige Zeit war, sind auch von R. mehrere Aufsätze enthalten, so z. B. über Theorie und Anwendung des Augenspiegels (im 47. Bde.); – Fälle von Symblepharon (im 48. Bde.); – Sprudelausbrüche in Karlsbad und deren Behandlung (im 48. Bde.). Als Augenoperateur war R. sehr glücklich und gesucht. Ein Freund der Literatur, besaß R. eine sehr werthvolle Bibliothek; der „Slovník naučný“ rühmte ihn überdieß als einen ganz besonderen Liebhaber der čechischen Sprache und als einen der ersten Begründer der Matice česka. Er war auch Mitglied der königlich böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften, welche von ihm im achten Bande der fünften Folge ihrer „Abhandlungen“ einen Aufsatz enthält: „Ueber die Prüfung des Berechnungs-Verhältnisses durchsichtiger Körper mit Hilfe des Mikroskops“.

Lumír (Prager Unterhaltungsblatt, schm. 4°.) 1856, Nr. 10, S. 239. – Tagesbote aus Böhmen (Prager Blatt) 1856, Nr. 64. – Vierteljahrschrift für praktische Heilkunde (Prag, gr. 8°.) Bd. 23, Miscellen Nr. 6. – Porträt. Facsimile des Namenszuges: Dr. Jos. Ryba (lithogr. bei S. Šir in Prag, Halb-Fol.).

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Carlbad.