BLKÖ:Samassa, Anton

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Samarjay, Karl
Nächster>>>
Samassa, Joseph
Band: 28 (1874), ab Seite: 171. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Anton Samassa in Wikidata
GND-Eintrag: 139479643, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Samassa, Anton|28|171|}}

Samassa, Anton (Glockengießer, geb. zu Laibach in Krain 16. Februar 1808). Entstammt einer bereits längere Zeit in Krain ansässigen Glockengießerfamilie und auch Anton’s Vater Vincenz (Vinko) (geb. zu Laibach 1776, gest. ebenda 1814) war ein geschickter Glockengießer in Laibach, aus dessen Werkstätte die Glocke der Pfarrkirche zu Krainburg im Jahre 1812 hervorging. Der Sohn Anton erlernte diese Kunst bei seinem Vater und war im Alter von 18 Jahren bereits ein geschickter Gießer. Zugleich beschäftigte er sich fleißig mit dem Studium der Chemie, Physik und Maschinenkunde, deren Kenntnisse er in der Ausübung seiner Kunst trefflich verwerthen konnte; nebenbei betrieb er das Zeichnen und die Musik. Im Jahre 1831 übernahm er das Geschäft seines Vaters und vervollkommnete dasselbe in kurzer Zeit in so vorzüglicher Weise, daß seine Glocken stark gesucht wurden und er dieselben im ganzen Lande Krain, dann nach Steiermark, Kärnthen, Croatien und Istrien verschickte; dabei waren seine Arbeiten von so vorzüglicher Art, daß er für dieselben auf den Ausstellungen in Klagenfurt 1838, in Wien 1845 und Paris 1855 mit Medaillen ausgezeichnet wurde. Auf der Weltausstellung im Jahre 1873 in Wien stellte Anton’s Sohn Albert ein harmonisches Glockengeläute [172] aus mit Montirung zum Läuten im Accorde nach krainischer Art, das namentlich bei den auf dem Lande zerstreuten Dorfkirchen einen unbeschreiblich harmonischen Eindruck hervorbringt. Welche Ausdehnung S.’s Glockengießerei besitzt, erhellet aus der constatirten Thatsache, daß aus seiner Gießerei in den Jahren 1831 bis 1866 nicht weniger denn 1764 Thurmglocken, je im Gewichte von 1 bis 50 Centnern, also im Durchschnitte jährlich über ein halbes Hundert, seit dem Jahre 1866 bis 1873 über 500 Stück Glocken – Feuerspritzen und andere Guß- und Metallwaaren ungerechnet – hervorgegangen sind. Für seine Verdienste im Gebiete des Glockengusses wurde Anton S., im Jahre 1844 von Kaiser Ferdinand mit der mittleren goldenen Civil-Verdienstmedaille, im Jahre 1850 von Kaiser Franz Joseph mit dem goldenen Verdienstkreuze mit der Krone ausgezeichnet. Kukuljević-Sakcinski zählt die größten Glocken, welche aus Samassa’s Gießerei hervorgingen, auf und man erfährt von ihm, daß die Glocken, welche in den Missionsstationen zu Chartum und Gondokoro in Centralafrika die für das Christenthum gewonnenen Wilden zum Gottesdienste rufen, aus Samassa’s Gießerei stammen.

Novice gospodarske etc., d. i. Landwirthschaftliche Neuigkeiten. Herausgegeben von Dr. Bleiweis (Laibach, 4°.) 1856, Nr. 84; 1859, S. 364 u. 401. – Illyrisches Blatt (Beilage zur Laibacher Zeitung, 4°.) 1844, Nr. 50. – Mittheilungen des historischen Vereins für Krain (Laibach, 4°.) 1853, S. 59: „Neue Glocken anno 1843“. – Kukuljević-Sakcinski (Iván), Slovnik umjetnikah jugoslavenskih, d. i. Lexikon der südslavischen Künstler (Agram 1860, Ljud. Gaj, gr. 8°.) S. 394. – Oesterreichischer Bürger-Kalender für 1847, S. 26. –