BLKÖ:Sapieha, Kasimir Leo

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 28 (1874), ab Seite: 238. (Quelle)
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13. Kasimir Leo S. (geb. im Jahre 1609, gest. 1656), von der Siewierski’schen Linie; der dritte Sohn Leo’s [S. 239, Nr. 16]. Machte seine Studien in Wilna an der Akademie, später in München, zuletzt in Ingolstadt. In Brüssel erhielt er die ritterliche Ausbildung in den Waffen, dann ging er nach Holland, wo er unter dem berühmten Spinola dem Feldzuge beiwohnte. Nach großen Reisen auf dem Continent in die Heimat zurückgekehrt, ernannte ihn König Sigmund III. zum Landschreiber des Herzogthums Lithauen, übertrug ihm die Aufsicht und Organisation des Landesarchivs, das die wichtigsten Actenstücke und Documente enthielt. Auf dem Landtage gehörte er zu den gefeiertesten Rednern und stand seiner Rechtlichkeit wegen in hoher Achtung. Er wurde nun 1638 Hofkanzler, 1643 Vicekanzler von Lithauen. Im Jahre 1648 machte er zwei Stiftungen an der Akademie in Wilna, eine für Civil-, eine für canonisches Recht und schenkte ihr später seine eigene, an seltenen Schriften reiche Bibliothek. König Wladislaus IV., der ihn hoch in Ehren hielt, ernannte ihn zu seinem Testamentsvollstrecker. Die zu öfteren Malen in’s Land einbrechenden [239] Kosaken trieb er siegreich bis Mohilow, Pinsk und Sluck zurück; stellte bei Zborow, Berestecko und Zwaniec tausend Mann auf eigene Kosten und hielt, als die Schweden in Lithauen einfielen, tapfer Stand gegen dieselben. –