BLKÖ:Sapieha, Kasimir Nestor
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 28 (1874), ab Seite: 239. (Quelle) | |||
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14. Kasimir Nestor S. (geb. 1750, gest. zu Wien im Jahre 1797), von der Kodeński’schen Linie; ein Sohn Johann’s, Wojwoden von Mscislaw. Begann die Studien in Straßburg, machte dann Reisen in Italien und Frankreich und bildete sich auf denselben in der Mathematik, Physik, Chemie, Mechanik, Rechtswissenschaft und Literatur aus. Nach seiner Rückkehr in’s Vaterland wurde er Soldat und sofort General der lithauischen Artillerie. Anfänglich gab er sich den Zerstreuungen und einem ziemlich bewegten Leben hin, später aber betheiligte er sich mit ganzem Ernste an den Angelegenheiten seines Vaterlandes und zeichnete sich als großer Redner aus. Im Jahre 1788 in den Reichstag gewählt, wurde er Marschall der lithauischen Conföderation, in welcher Eigenschaft er eine große Thätigkeit entfaltete. Als Stanislaus August der Targowitzer Conföderation beitrat, verurtheilte er im Juli 1792 in einem geharnischten Manifest dieses Gebaren des Königs. Er legte nun seine Generalsstelle nieder und ging nach Dresden. Von dort kehrte er im Jahre 1794 zurück und trat als Capitän bei der lithauischen Artillerie ein. Nach der letzten Theilung Polens verließ er sein Vaterland, begab sich nach Wien und brachte dort bis an sein im besten Mannesalter erfolgtes Lebensende zu. Einige seiner Reden sind im Drucke erschienen. Ebenso sein Briefwechsel mit der Mutter aus den Jahren 1773–1776, welcher unter dem Titel: „Listy w latach 1773–1776 do matki pisane“ (Wilna 1851, 8°.) veröffentlicht wurde. –